Höchste Zeit für Zwetschgen

1000 gute Gründe, sich das Spätsommer-Obst einmal näher anzusehen

Wenn man über Zwetschgen spricht, hört man nicht selten die Frage: Pflaume oder Zwetschge, gibt es da überhaupt einen Unterschied? Ja, denn die Zwetschge ist eine Unterart der Hauspflaume (Prunus domestica).

Die Begriffe sind also nicht austauschbar: Zwar gehören alle Zwetschgen zu den Pflaumen, aber nicht alle Pflaumen sind auch Zwetschgen. Die Ursprünge der Pflaume reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. Experten gehen davon aus, dass sie vor Urzeiten aus einer Kreuzung von Schlehe und Wilder Kirschpflaume entstanden ist. Unterarten der heutigen Pflaume sind übrigens auch Mirabellen oder Reineclauden, auch als Renekloden bekannt. Letztere sind vor allem in Mittel- und Südeuropa sowie in Asien weit verbreitet.

Doch zurück zur heimischen Zwetschge, die gerade Hauptsaison hat. Im Handel kann man die Früchte aus regionalem Anbau jetzt bis Oktober bekommen. Man erkennt sie an der blauschwarzen Farbe und der länglichen, leicht spitz zulaufenden Form, die an ein Ei erinnert. Ihr grün-gelbliches Fruchtfleisch kennen wir vom klassischen Zwetschgenkuchen, der häufig auch einfach Pflaumenkuchen genannt wird. Hauspflaumen sind im Vergleich zur Zwetschge eher rund, deutlich dunkler, haben außen eine stärker ausgeprägte Naht und innen ein eher rötliches Fruchtfleisch.

Gesund sind Pflaumen, Zwetschgen und Co. übrigens allesamt, denn in ihnen steckt viel Power: vom Provitamin A über B-Vitamine, Vitamin C, E und K bis zu wertvollen Mineralstoffen, allen voran Calcium, Zink und Kupfer. Mit nur rund 50 Kalorien pro 100 Gramm sind die Früchte gut für eine schlanke Linie. Die in Zwetschgen enthaltenen Polyphenole, besonders die Gruppe der Anthocyane, sollen ebenfalls gesund für uns sein. Diese Stoffe geben der Schale von Pflaumen und Zwetschgen die dunkle Farbe. Ernährungsexperten gehen davon aus, dass sich Anthocyane zum Beispiel positiv auf Blutdruck, Insulinspiegel und Cholesterinwerte auswirken.

Unterschiede zeigen sich zwischen Zwetschge und Pflaume bei der Verwendung in der Küche. Das Fruchtfleisch der Zwetschge lässt sich leichter vom Kern lösen als das der Pflaume. Es enthält zudem weniger Wasser, sodass die Frucht beim Backen Konsistenz und Form im Wesentlichen beibehält.

Ob im Kuchen oder frisch: Nach dem Kauf sollten Zwetschgen schnell verzehrt werden. Hier kennt die kulinarische Kreativität kaum mehr Grenzen. Neben den Klassikern Hefekuchen, Mus und Zwetschgenwasser überrascht die Frucht mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Diese reichen vom süßen Zwetschgen-Tiramisu und Zwetschgen-Parfait bis zum herzhaften Zwetschgen-Burger, bei dem das Ketchup aus den köstlichen Früchten völlig neue Genusswelten erschließt.

Zwetschgen sind nur ein Beispiel dafür, wie Obst und Gemüse aus heimischem Anbau unsere Ernährung zu jeder Jahreszeit bereichern. Dabei entdeckt man leckere Klassiker aus der Küche der Großeltern ebenso gerne wieder wie neue Rezepte und Inspirationen aus anderen Regionen oder Ländern. Unzählige Beispiele hierfür finden sich in der Ideenküche der Initiative „Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de. Hier stellen unter anderem angesagte Foodblogger ihre neuesten Kreationen vor.

Foto: Pixabay

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