Morgengruß von Helmut Harff: Spaß haben

... scheint schwierig

1982 trällerte der „Neue Deutsche Welle“-Star Markus „Ich will Spaß, ich will Spaß“. Mal ehrlich, wer will das nicht. Ich höre in diesen Zeiten immer wieder, dass der Spaß völlig auf der Strecke bleibt. Zumindest auf den ersten Blick scheint das so.

Doch hört man Markus weiter zu, so singt er auch „Ich mach' Spaß
Ich mach' Spaß, ich mach' Spaß“

Ja, ich weiß, er singt davon, mit seinem Maserati mit 210 über die Autobahn zu heizen, selbst wenn der Liter Benzin drei Mark zehn kostet. Das sind übrigens etwas mehr als 1,5 Euro. Da scheint sich in den vergangenen knapp 40 Jahren nicht viel geändert zu haben. Schon das sollte Spaß machen, auch wenn sich wohl heute keiner mehr traut, darüber zu schwärmen, mit einem Spritfresser zu rasen.

Doch wie war das: Ich mach Spaß? Ja, genau das ist die Antwort auf die Krisenzeit mit all ihren mehr oder weniger sinnvollen Beschränkungen. Kaum einer macht Spaß, doch das heißt ja nicht, dass man nicht selber Spaß machen kann. Nein, ich meine keine unkontrollierbare Party mit x Menschen. Ich meine auch keine Saufgelage. Wem beim Thema Spaß nicht mehr einfällt, der ist einfach nur ein armer Tropf, um mal ganz freundlich zu bleiben.

Und doch gilt gerade in dieser Zeit, dass es angesagt ist, selber für Spaß zu sorgen. Ich will jetzt hier gar keine Vorschläge machen, wie Mann für Spaß sorgen kann. Das, was Mann unter Spaß versteht ist sicherlich so unterschiedlich wie ein Fingerabdruck. Mann sollte sich auch von niemand sagen lassen, was er unter Spaß zu verstehen hat – mit Ausnahme seiner Familie oder denen, die unter seinen Spaßvorstellungen eher zu leiden hätten.

Ja, was dem einen Spaß bereitet, sorgt bei den anderen für Ärger und in einigen Fällen für Arbeit der Juristen. Damit nicht der Spaß in Frust endet, sollte Mann schon etwas nachdenken, ob seine Ansicht zum Thema Spaß auch die ist, die eben auch davon betroffen sind.

Ich finde, dass das mit dem Spaß ähnlich ist wie mit der Freude – geteilter Spaß ist doppelter Spaß. Wenn man sich nur selber Vergnügen – sprich Spaß – bereitet, sondern den auch anderen macht, so ist man so etwas wie ein kleiner König in diesen Zeiten, in denen positive Nachrichten so selten wie Schnee in Brandenburg am Heiligen Abend sind.

Ich habe jeden Morgen Spaß und teile den immer mit der Besten Frau der Welt – am Frühstückstisch.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Hieronymus, Urs, Victor

Foto: Pixabay

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