Morgengruß von Helmut Harff: Ab ins Wohnzimmer

Homeoffice, der Minister und die Steuerprüfung

Arbeitsminister Heil hat mal wieder eine ganz tolle Idee. Er will, dass Arbeitnehmer das Recht auf Homeoffice-Arbeit bekommen – für 24 Tage. Tolle Idee, nur wem soll die helfen?

24 Tage mal von zuhause aus arbeiten zu dürfen, wem soll das wirklich helfen? Dem Arbeitnehmer? Der kann dann noch kranke Angehörige pflegen oder nach der C-Krise einen Monat von Malle aus schaffen? Dem Arbeitgeber. Der kann das freie Büro – das ja Wochen später wieder besetzt wird, renovieren oder untervermieten. Er kann aber seine Mitarbeiter mal an den, mal am jenem Schreibtisch platzieren. Ob das aber zu einer Mitarbeiterbindung beiträgt?

Es wäre viel mehr erreicht, wenn der Minister und seine Kollegen und Kolleginnen endlich mal für die, die schon lange von zuhause aus arbeiten, einen vernünftigen rechtlichen Rahmen schaffen. Schließlich ist das heimische Arbeitszimmer noch immer eines der größten Streitthemen mit dem Finanzamt. Wenn ich für jede Ablehnung der steuerlichen Anerkennung eines Arbeitszimmers einen Euro bekommen würde, würde ich ganz sicher Millionär sein.

Ja, es gibt ganz viele rechtliche Fragen zu klären. Dürfen Familienmitglieder ein heimisches Arbeitszimmer nutzen, wenn sie für konkurrierende Unternehmen – für zwei Versicherungen vielleicht – arbeiten? Darf man überhaupt zuhause arbeiten, wenn man das Arbeitszimmer nicht vor dem Betreten durch andere Menschen sichern kann? Darf der Chef Kernarbeitszeiten im Homeoffice festlegen? Darf man im Homeoffice Menschen, mit denen man beruflich zu tun hat, empfangen? Wer rüstet das Arbeitszimmer aus, wer trägt all die Kosten – Strom, Miete, Versicherung, Renovierung und was da noch so anfällt? Was passiert mit dem Arbeitszimmer und dessen Ausrüstung, wenn der Arbeitgeber kündigt oder er gekündigt wird, der Arbeitgeber dem gar verbietet, das Unternehmen zu betreten? Darf der dann sein Arbeitszimmer nicht mehr betreten? Darf man überhaupt beispielsweise in einer WG oder in einer Einzimmerwohnung von zuhause aus tätig werden?

Die Liste der Fragen, vor allem die an den Finanzminister – Stichwort Steuern und Versicherung – und an den Justizminister – Stichwort Versicherung, rechtliche Absicherung von Arbeitgeber oder Arbeitnehmer – ließe sich noch über viele Seiten fortsetzen.

Ich wäre der Erste, der jeden Abend den Minister in seine Gebete einschließt, wenn er vor allem uns Heimarbeiter vor dem Finanzamt schützt, uns mit denen zumindest gleich stellt, die sich ein Büro mieten (können), die einen Arbeitsplatz in einer Firma haben. Doch wie sagte Mister Heil gerade: Das ist ein steuerliches Problem. Recht hat er, aber das muss schnellstens geklärt werden – wenigstens das.

Ich muss jetzt klären, was ich zum  Frühstück mit der Besten Frau der Welt essen möchte. Was sie will, wird sie mir gleich verraten.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Herwig, Meinolf, Gallina

Foto: Pixabay

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