Morgengruß von Helmut Harff: Wau, wau

Vierbeiner, die auf den Hund gekommen sind

Hunde gelten als bester Freund des Menschen. Zumindest sind die meisten Menschen – Hundehasser mal ausgenommen – dieser Ansicht.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das die Hunde, ob das alle Hunde so sehen. Ich kann mir das nicht vorstellen, wenn ich sehe, wie viele der rund eine Million Hunde in Deutschland leben müssen.

Ja, Hunde erkennen zumeist Herrchen und Frauchen als Leittier an. Ich werde aber den Eindruck nicht los, dass Hunde in sehr vielen Fällen nur so tun. Warum sich auch zusätzlichen Ärger machen. Dieser Ärger droht ausgerechnet am heutigen Welthundetag. Kim Maya Yavor und Dr. Annekatrin Lehmann haben sich unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Finkbeiner am Fachgebiet Sustainable Engineering der Technischen Universität Berlin daran gemacht, die Ökobilanz von Bello und Co. zu errechnen. Gerade in Berlin stolperten sie garantiert überall über ihre Studienobjekte und deren Hinterlassenschaften.

Was dabei herauskam ist wirklich erstaunlich, denn ein 15 Kilo schwerer Hund hinterlässt in seinen 13 Lebensjahren mit 8,2 Tonnen CO² einen so wohl nicht erwarteten ökologischen Fußabdruck. Der Mensch muss dafür einen Mercedes C250 produzieren oder 13 mal von Berlin nach Barcelona und zurück fliegen. Bleibt fast die Frage: Hund oder Urlaubsreise.

„Dass unsere Ökobilanz auf den Umweltauswirkungen des gesamten Tierfutters, das ein Hund im Laufe seines Lebens frisst, basiert, aber auch auf den Umweltauswirkungen von Urin und Kot ist ein Novum“, sagt Matthias Finkbeiner. Er verweist darauf, dass die Auswirkungen des Eintrages von Kot und Urin in die Umwelt bislang noch von keiner Ökobilanz erfasst worden sei. In ihrer Studie „Environmental Impacts of a Pet Dog: An LCA Case Study“ verweisen die Wissenschaftler darauf, dass wohl nicht nur aus ökologischer Sicht die Sammlung und geregelte Entsorgung des Hundekots notwendig ist. Ich hoffe, die Hundehalter wissen, wie man die Hinterlassenschaften ihre bellenden Hausgenossen sachgerecht entsorgt.

Ich habe mir mal Gedanken gemacht, was so ein Hund seinem Halter kostet, wenn derjenige 40 Jahre einen Hund hält. Die Angaben beispielsweise von Petplan, einem Anbieter von Krankenversicherungen für Haustiere, schwanken zwischen 1.376 und 5.390 Euro. Das wären im Schnitt 3.383 Euro – im Jahr. Multipliziert man das mal mit den angenommenen 40  Jahren, so kommen da 135.320 Euro heraus. Bei sparsamen Haltern kleiner Hunde sind das noch immer 55.050 Euro, bei denen, die sich für eine große Ausgabe entschieden haben, summiert sich das auf 215.600 Euro.

Wenn man jetzt noch davon ausgeht, dass man mit einem Hund mindestens zwei Stunden am Tag beschäftigt ist und diese Zeit ja auch arbeiten könnte und man dann einen Stundenlohn von 20 Euro zugrunde legt, dann sind das 2 Stunden x 365 Tage x 40 Jahre x 20 Euro = 584.000 Euro.

Ganz schön teuer so ein Liebling und umweltbelastend dazu, den die eine Millionen Hunde verursachen in ihrem Leben ja im Schnitt immerhin 8,2 Millionen Tonnen CO²-Ausstoß.

Nun muss jeder für sich entscheiden, ob ihm ein Hund so viel Geld und eine solche – durchaus vermeidbare - Umweltbelastung  wert ist.

Ich muss jetzt bei dem Regenwetter nicht vor die Tür, denn heute werden die Brötchen für das Frühstück mit der Besten Frau der Welt aufgebacken.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Viktor, Samuel, Gereon, Valerie

Foto: Pixabay

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