Morgengruß von Helmut Harff: Hände waschen

Es gibt eben doch Visionäre

Haben Sie es gewusst? Heute ist der Internationale Hände-Waschtag. Die Frage nach dem Warum beantwortet wie immer Wikipedia.

Im Online-Lexikon erfährt man: „Zielgruppen des Internationalen Hände-Waschtags sind Erwachsene und Kinder, Kindergärten wie Schulen, Altenheime und Krankenhäuser ebenso wie andere Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge. Intensives waschen der Hände mit Seife soll insbesondere vor und nach dem Essen, nach Benutzen der Toilette oder vor und nach windeln und wickeln erfolgen. Von einem Übertreiben des Händeschüttelns wird abgeraten. Ein regelmäßiges und ordentliches waschen der Hände – nach einseifen, reiben nicht unter einer halben Minute und besonders auch der Fingerkuppen und der Daumen – verhindert die Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie beispielsweise des Influenza-A-Virus H1N1, da ein Großteil aller ansteckenden Krankheiten über die Hände übertragen wird.“

Nanu, da ist gar keine Rede vom C-Virus. Das ist auch nicht verwunderlich, denn der Tag wird seit 2008 immer am 15. Oktober begangen. Er wurde von der Weltgesundheitsorganisation – WHO - ins Leben gerufen. Es scheint schon damals mehr als notwendig gewesen zu sein, darauf hinzuweisen, wie wichtig das Händewaschen ist. Ich habe allerdings meine Zweifel daran, dass der Internationale Hände-Waschtag bisher so erfolgreich war. Ansonsten müsste ja nicht an jeder mehr oder weniger öffentlichen Tür ein Zettel kleben, auf dem man darauf hingewiesen wird, sich richtig die Hände zu waschen.

Ich verstehe eigentlich gar nicht, warum es so einen Tag geben muss. Was machen Eltern eigentlich falsch, wenn die Kinder es augenscheinlich nicht lernen, wie man sich die Hände wäscht? Ist das wie beim Tragen eines Fahrradhelms? Die Kinder tragen Helm, viele Eltern nicht. Vielleicht sollen sich ja auch die Kinder die Hände waschen, während es die Eltern nicht tun. Kind denkt dann: Wenn ich einmal groß bin, brauche ich keinen Fahrradhelm tragen und mir nicht mehr die Hände waschen.

Und was passiert im Kindergarten? Ich als unterdrücktes DDR-Kindergartenkind musste immer wieder zeigen, dass ich es konnte – das Händewaschen und bekam dafür ein Lob in Form eines Bienchens. Selbstverständlich hieß es auch immer zuhause „ab, Hände waschen“. Vor dem Essen, zuhause und im Kindergarten, mussten immer die Hände vorgezeigt werden. Und wehe, die waren nicht sauber. Ich lebte ja in einer Diktatur, die auch später sich um die Sauberkeit meine Hände kümmerte. Auch als Soldat bei der Nationalen Volksarmee konnte ich die Kaserne zum Ausgang oder zum Urlaub nur dann verlassen, wenn meinem Vorgesetzten meine Hände sauber genug waren. Ja, das Leben in der DDR war hart aber unsere Hände frisch gewaschen.

Da kommt mir doch eine Idee: Ist es nicht so, dass in den fünf sogenannten neuen Bundesländern die C-Virus-Infektionszahlen im Schnitt niedriger sind, als in den älteren Bundesländern? Ob das daran liegt, dass für uns, die wir DDR-sozialisiert sind, das Hände waschen so in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass wir es einfach tun? Ossis, darauf sollten wir doch stolz sein. Schade, dass unser Grinsen unter den Masken niemand sieht.

Oh, vor dem Frühstück mit der Besten Frau der Welt muss ich mir noch schnell die Hände waschen.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Theresia v.A., Aurelia, Franziska

Foto: Pixabay

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