Wilde Zeiten

Unfälle mit Wildtieren auf Rekordhoch

Ab Oktober wird es wild im Wald, denn dann beginnt die Brunft der Hirsche. Für Naturbeobachter und Förster eine ganz spannende Zeit – Autofahrer hingegen müssen in den kommenden drei Monaten besonders Acht geben, wenn sie in der Dämmerung unterwegs sind.

Tatsächlich – das schreibt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) – haben Wildtierunfälle ein Rekordhoch erreicht: 2019 verzeichnete die Branche 295.000 derartige Kfz-Schäden und damit so viele wie noch nie. Ähnliches verzeichnet auch die Gothaer Versicherung. Und zusätzlich: Die Schäden werden mit jedem Jahr teurer.

Was tun, wenn plötzlich ein Reh mitten auf der Straße steht?

Die meisten Autofahrer handeln instinktiv, versuchen auszuweichen und kollidieren im schlimmsten Fall mit einem Baum. Doch selbst, wer sich an die Anweisungen aus der Fahrschule erinnert – abblenden, hupen und möglichst die Spur halten –, kommt beim Zusammenstoß mit dem Tier nicht um einen Fahrzeugschaden herum. Eine aktuelle Statistik des GDV zeigt: 2019 geschahen so viele Kfz-Unfälle durch Wildtierbegegnungen, wie noch nie zuvor. Auch bei der Gothaer Versicherung waren die 3.847 registrierten Kfz-Wildtierschäden im Jahr 2019 eine Steigerung von 12,5 Prozent zum Vorjahr. Und noch etwas steigt, wie Gothaer Kfz-Experte Armin Eckert beschreibt: „Die einzelnen Kaskoschäden werden deutlich teurer, weil die Autos technisch immer ausgereifter sind – zum Beispiel durch Bordelektronik, Sensoren und Kameras.“ So erhöhten sich die bei der Gothaer verzeichneten Kaskoschäden durch Wildunfälle von 2018 auf 2019 um fast 18 Prozent.

Kfz-Versicherung regelt Autoschäden

Autofahrer müssen sich bei guter Versicherung keine Sorgen um die Kosten machen. Während noch einige Anbieter über ihre Teilkaskoversicherung nur Schäden durch sogenanntes „Haarwild“, also Rehe, Hirsche und Wildschweine, abdecken, versichern andere den Zusammenstoß mit Tieren aller Art – so auch die Gothaer Versicherung.

Nach einem Unfall sollte der Autofahrer die Polizei verständigen, Fotos der Schäden machen, aber nichts verändern oder anfassen, und sich eine Wildunfallbescheinigung der Beamten, vom Förster oder dem Jagdpächter ausstellen lassen. Der Kfz-Versicherer kümmert sich anschließend um den Rest.

Wichtig auch: Kommt es bei einem Ausweichmanöver zu einem Unfall, oder wurde vor Schreck das Fahrzeug in den Straßengraben gelenkt, so muss bewiesen werden, dass das Manöver einen größeren Schaden verhindert hat. Für einen umfassenden Schutz ist daher der Abschluss einer Vollkaskoversicherung zu empfehlen. Dann greift der Versicherungsschutz auch bei Wildunfällen, die nicht über die Teilkasko abgedeckt werden oder wenn der Fahrer einen Wildunfall nicht nachweisen kann.

Foto: Pixabay

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