Morgengruß von Helmut Harff: Wir sind die Guten

… wir an Spree und Neiße

Dunkelrot – hell rot – hellblau – das sind nicht die Farben des Landkreises Spree-Neiße, im Süd-Osten Brandenburgs. Es sind die Farben, die Hoffnung machen und es sind die Farben, die mir ein Gefühl von Sicherheit geben. Es sind Farben, die mich auch etwas Stolz auf meine Mitmenschen machen.

Dunkelrot – hell rot – hellblau? Das ist die Farbskala, die die Entwicklung der bestätigten Corona-Fälle eben im Landkreis Spree-Neiße in den vergangenen Tagen deutlich macht. Mit Datum von 23.12. weist das Robert-Koch-Institut 11,4 neue Fälle innerhalb der vergangenen 7 Tage je 100 000 Einwohner aus. Bei knapp 114.000 Einwohnern im gesamten Kreis kann man sich ausrechnen, wie viel Infizierte es hier gibt.

Ja, der Landkreis rund um Cottbus und am südlichen Zipfel des Spreewaldes gelegen ist mit 69 Einwohner je km² nicht gerade dicht bevölkert. Genau das ist ein Grund, weshalb sich die Beste Frau der Welt und ich uns hierher aus der Hauptstadt zurück gezogen haben. Auch wenn die polnische Grenze nur wenige Kilometer entfernt ist, wir sind noch mehr als 3.000 Kilometer von Sibirien entfernt.

Was ich mich frage ist, warum sind gerade hier die Fallzahlen so niedrig. In gesamt Ostdeutschland verzeichnet aktuell nur die Stadt Rostock noch weniger als 50 neue Fälle innerhalb der vergangenen 7 Tage je 100 000 Einwohner. Ich glaube nicht, dass hier die Menschen weniger kontaktfreudiger sind, als in den umgebenden Landkreisen, die zu den Corona-Hotspots der gesamten Republik gehören. Ich glaube auch nicht, dass sich hier die Menschen mehr als die, die wenige Kilometer entfernt leben, vor dem Virus schützen. Ich glaube auch nicht, dass die Menschen hier weniger nach Polen zum Tanken, zum Einkaufen, zum Friseur oder zum Tierarzt fahren als die in den anderen grenznahen Landkreisen.

Doch was ist es dann? Sind wir immuner gegen Viren? Sind wir doch vorsichtiger? Trifft man sich doch weniger? Ich kann nur mit den Schultern zucken, denn ich habe keine Ahnung, nicht einmal ansatzweise eine Erklärung. Schön, hier macht man weniger in großen Gruppen Sport, hier steigt man ins Flugzeug oder aufs Pferd, hier geht man allein oder zu zweit auf den Golfplatz oder geht mit Hund oder allein in den Wald. Hier gibt es keine engen Gassen, keine Bars, kaum Clubs, keine Kinos, kein Theater und die Kirchen sind auch fast immer abgeschlossen. Ich glaube, es gibt außerhalb der vier Städte des Landkreises auch nur sehr wenige Gaststätten – vielleicht für jeden aktuell infizierten eine.

Es gibt also weniger Möglichkeiten, einem Infizierten zu begegnen. Doch mal ehrlich, das ist in vielen Landkreisen so. Mir bleibt also nur das Schulterzucken und die Freude darüber, dass hier die Welt fast wieder in Ordnung ist. Mir bleibt nur zu hoffen, dass das so bleibt und es sehr schnell viel mehr Landkreise gibt, in denen man kaum noch einen Infizierten treffen kann.

So gute Nachrichten – da macht das Frühstück mit der Besten Frau der Welt noch viel mehr Spaß.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Adventsfrühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Victoria, Johannes C.

Foto: Pixabay

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