Die überwiegende Mehrheit der Bundesbürger sieht großes Potenzial in der Konnektivität von Fahrzeugen. 
In  einer aktuellen Studie der Privaten Hochschule Göttingen (PFH) zum  Thema „Connected-Car-Services in Deutschland“ äußern sich 82 Prozent der  Befragten positiv zu solchen Diensten. Knackpunkt ist jedoch bei vielen  das mangelnde Vertrauen bezüglich Datensicherheit und Datenverwendung.  Mit 68 Prozent haben gut zwei Drittel der für die Studie Befragten  Bedenken in dieser Hinsicht.
Was geschieht mit den Daten, die von  modernen Fahrzeugen unterwegs erhoben und gespeichert werden? Der Kampf  um diese Daten, der „Goldrush“ des 21. Jahrhunderts, ist längst im  Gange. Verschiedene Interessengruppen verlangen hier Zugriff, weil diese  Informationen die Grundlage für künftige Geschäftsmodelle darstellen.  Bislang haben jedoch allein die Automobilhersteller Zugang zu den Daten  der Autofahrer, die wiederum die Hoheit darüber für sich reklamieren.  Als Beispiel dafür, welche Angebote zum Vorteil der Autofahrer mit ihren  automobilen Daten möglich sind, mögen die Telematik-Tarife in der  Kfz-Versicherung gelten.
Konnektivitätsdienste wiederum – wie  beispielsweise Unfall- und Pannen-Management oder die  Gesundheitsüberwachung des Fahrers – sollen den Komfort und die  Sicherheit der Autofahrer und der Passagiere im Fahrzeug erhöhen. Als  besonders zukunftsweisend gelten dabei Car2Car-Kommunikationsdienste,  welche etwa nachfolgende Fahrzeuge bei Gefahrensituationen warnen  können. Doch auch dieses Plus an Sicherheit wird durch das mangelnde  Vertrauen in die Datensicherheit ausgebremst, wie die Autoren der  PFH-Studie bedauernd konstatieren.
So geben 83 Prozent der  Befragten ein hohes Interesse an Car2Car-Sicherheits-Kommunikation an,  also etwa an der Warnung nachfolgender Fahrzeuge vor einem Unfall, vor  plötzlichem Glatteis oder ähnlichen Gefahren. An zweiter Stelle nennen  die Umfrageteilnehmer die Möglichkeit, auf digitalem Wege ein Update  oder eine Erweiterung von Funktionalitäten des Fahrzeugs zu buchen.  Erheblich weniger Interesse äußern die Befragten derweil an Themen wie  Gesundheitsüberwachung des Fahrers, dem Übersenden von Gutscheinen und  Coupons im nahegelegenen Einzelhandel oder der Steuerung des  Kühlschranks sowie anderer Geräte im eigenen Haushalt.
Der  komplexen Problematik der Connected-Car-Services, die ebenfalls andere  Bereiche wie etwa das Versicherungswesen betrifft, und die Bedenken  vieler Autofahrer hinsichtlich der Datenverwendung widmet sich auch der  kommende Goslar Diskurs des von der HUK-Coburg getragenen Goslar  Instituts für verbrauchergerechtes Versichern am 28. Januar, der in  diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie als virtuelle Veranstaltung auf  der Website des Goslar Instituts übertragen  wird. 
Bei der Diskussionsveranstaltung unter dem Motto „Der  ungehobene Datenschatz der Autofahrer“ wollen Experten wie  HUK-Coburg-Vorstand Dr. Jörg Rheinländer, die Professorinnen Dr. Ellen  Enkel von der Universität Duisburg-Essen und Dr. Susanne Knorre von der  Hochschule Osnabrück, der Automobilexperte Guido Reinking, Jochen Rudat,  Ex-Tesla-Manager und Gründer des Beratungsunternehmens  Muchbetterelectric, sowie DEKRA-Chef Guido Kutschera die neue automobile  Datenwelt kritisch hinterfragen.
Quelle: Goslar-Institut
Connected-Car-Services in Deutschland
Wer macht was mit den gesammelten Daten der Autofahrer?
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