Toyota, amtierender Weltmeister und dreifacher Le-Mans-Sieger, wird in diesem Jahr mit dem neuen Le-Mans-Hypercar GR010 Hybrid in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) antreten.
Es handelt sich um eine Rennversion des zukünftigen Hypercar-Straßenfahrzeugs GR Super Sport, in der die im TS050 Hybrid entwickelte Antriebstechnologie zum Einsatz kommt.
Der GR010 Hybrid wurde in den vergangenen 18 Monaten gemeinsam von den Ingenieuren am Hauptsitz des Rennteams in Köln und den Experten für elektrische Hybridantriebe im Higashi-Fuji Technical Center in Japan entwickelt. Der Hybrid-Allradantriebsstrang setzt sich aus einem 3,5-Liter-V6-Twin-Turbo-Motor mit 680 PS (500 kW) für die Hinterräder und einer 272 PS starken Motor-Generator-Einheit für die Vorderachse zusammen. Da laut Regularien nur eine maximale Systemleistung von 680 PS zulässig ist, reduziert eine intelligente Elektronik die Motorleistung entsprechend der Höhe des eingesetzten Hybrid-Boosts.
Das Rennteam Toyota Gazoo Racing tritt mit derselben Fahrerbesetzung wie in der Saison 2019/2020 an. Die frischgebackenen Weltmeister Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López werden den GR010 Hybrid mit der Startnummer 7 fahren, während Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley im Schwesterauto mit der Startnummer 8 sitzen werden. Nyck de Vries bleibt dem Team in seiner Rolle als Test- und Reservefahrer erhalten.
Ein Teil der neuen WEC-Regularien zielt unter anderem auf Kostensenkung. So ist der neue GR010 Hybrid 162 Kilogramm schwerer und hat 32 Prozent weniger Leistung als sein Vorgänger TS050 Hybrid. Dadurch werden die Rundenzeiten in Le Mans voraussichtlich etwa zehn Sekunden langsamer sein. Auch die Abmessungen weichen deutlich vom TS050 Hybrid ab: Der GR010 Hybrid ist 25 Zentimeter länger sowie jeweils zehn Zentimeter breiter und höher. Das Reglement erlaubt nur ein einziges homologiertes Karosseriepaket mit lediglich einer einstellbaren aerodynamischen Vorrichtung. Der GR010 Hybrid wird daher sowohl auf Strecken mit geringem als auch mit hohem Abtrieb in der gleichen Spezifikation antreten.
Durch die unterschiedlichen Fahrzeugkonzepte, mit denen Teams in der Hypercar-Klasse antreten dürfen, kommt zum ersten Mal in der WEC und in Le Mans ein BoP-System (Balance of Performance) zum Tragen. Das bedeutet, dass die Organisatoren die Leistung jedes Autos von Rennen zu Rennen modifizieren und dabei Energieverbrauch und Gewicht regulieren, um ein möglichst identisches Leistungspotenzial zu erhalten. Auf diese Weise soll es möglichst enge Rennen geben. Los geht es mit den 1000 Meilen von Sebring am 19. März.
Foto: Auto-Medienportal.Net/Toyota