Morgengruß von Helmut Harff: Geboten wird eine Traumwohnung in einer Goldenen Stadt

Die Rede ist nicht von Prag

Eine Traumwohnung in einer Traumstadt, die von Gold und Edelsteinen so stahlt, dass eine Straßenbeleuchtung nicht nötig ist, in der es sauberes Wasser und eine intakte Umwelt gibt, in der es keinen Zank und Streit gibt, in so einer Stadt will wohl jeder wohnen.

Doch was passiert, wenn man mit der Suche nach so einer Behausung einen Makler beauftragt? Dann fragt er garantiert zuerst einmal nach der eigenen Bonität. Ist die geklärt, wird er einem allerdings auch keine große Hoffnung machen, denn Traumwohnungen sind wie schon ihr Name sagt, zumeist nur ein Traum.

Nein, ich habe nicht im Lotto gewonnen, ich habe auch nicht geerbt, ich bin über eine Bibelstelle gestolpert, genauer gesagt über die Offenbarung 21. In der wird beschrieben, wie Gott sich sein neues Jerusalem vorstellt. Was da geschrieben steht, ist ein genauer Bauplan für eine mustergültige Stadt für mustergültige Bewohner. Es wird eine Stadt beschrieben, über die jeder ökologisch eingestellte Mensch genauso jubelt, wie alle, denen es nicht genug glitzern kann. Jubeln werden auch alle, die ganz nah bei Gott wohnen wollen, denn er kündigt an, in seiner neuen Stadt sich selber niederzulassen.

Beim Lesen stutzte ich schnell. Warum? Weil sich unsere heutigen Wünsche einer Stadt, einer Wohnlage nicht wesentlich, wenn überhaupt, von der in der Offenbarung – dem letzten Buch der Bibel – unterscheidet. Wer will nicht in einer tollen Stadt wohnen, in der Gott, sprich die gaaaanz tollen Leute leben, in der die Bäume Monat für Monat neue Früchte tragen, die man einfach abpflücken kann, in der das Wasser nicht nur rein ist, sondern das Leben bis in alle Ewigkeit verlängert. Es gibt also kein Leid, keine Schmerzen mehr. Es braucht also auch keine Ärzte, keine Advokaten aber auch keine Polizisten. Wozu auch, wo alles  aus Gold und Edelsteinen erbaut wird, muss man das nicht stehlen, muss man dafür nicht morden, niemanden beneiden.

Ja, wir Menschen heute unterscheiden uns von denen vor 2.000 Jahren zumindest auf den ersten Blick nicht. Wir wollten und wollen im Luxus leben, wollen unsere Ruhe, wollen satt zu essen und zu trinken haben. Nur, die Menschen damals waren hoffnungsvoller als wir. Wir haben Angst vor einem Virus, wollen nichts von Krankheit und Tod hören. Damals, so glaube ich, war das anders. Man wusste nichts vom Virus, kannte aber Krankheiten und der Tod gehörte einfach zum Leben. Doch da war die Verheißung, die Offenbarung, dass man eben später in einer, nein in der tollsten Stadt wohnen wird, die man sich überhaupt denken kann.

Das glauben heute wohl nur noch wenige. Wir wollen jetzt und gleich in einer Stadt wie in der Offenbarung beschrieben wohnen. Ansonsten werden wir von unseren Ängsten beherrscht. Das umso mehr, als da niemand ist, der uns Hoffnung macht. Doch ohne Hoffnung zu leben, ist kein gutes Leben.

Ich muss jetzt nicht hoffen, ich freue mich einfach auf das Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Fabian, Sebastian, Ursula

Foto: Pixabay

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