Gesundheits-News vom 12. Februar 2021

Rückenschmerzen beim Schneeräumen sind vermeidbar

Der derzeit starke Schneefall zwingt viele Bürger dazu, den Schnee zu räumen und damit für sichere Gehwege zu sorgen. Auf den ungewohnten Bewegungsablauf und die schweren Schneemassen auf der Schaufel sind Muskeln und Gelenke jedoch selten vorbereitet. Hinzu kommt der ohnehin schlechtere Trainingszustand der Muskulatur durch den Bewegungsmangel im Winter. Rückenschmerzen können die Folge sein.

Mit kleinen Tricks, wie Schnee schieben und nicht heben, können diese vermieden werden. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) gibt Tipps, wie der Schnee rückenschonend geräumt werden sollte. „Wir raten dazu, den Rücken das ganze Jahr über zu stärken und zu trainieren. Dann können auch kurzzeitige körperliche Belastungssituationen, wie Schnee schippen, unter Berücksichtigung einiger Verhaltensregeln problemlos bewältigt werden“, erläutert Prof. Dr. Bernd Kladny, stellvertretender DGOU-Generalsekretär und Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie der m&i-Fachklinik Herzogenaurach.

Die Schneeräumpflicht zwingt dazu – ob trainiert oder untrainiert –, die Schaufel in die Hand zu nehmen und die Schneemassen zu beseitigen. Dabei wird der Rücken einer starken Belastungsprobe ausgesetzt. Viele Menschen planen bei nächtlichem Schneefall keine Zeit für die Schneeräumaktion ein. Damit beginnt der Tag für sie stressig. Unvorbereitet rücken sie dem Schnee zu Leibe: ohne Warm-up für die Muskulatur und – weil es schnell gehen soll – mitunter nur leicht bekleidet. Durch falsche Drehungen, ruckartige Bewegungen oder das Heben zu schwerer Schneelasten kann es zu Zerrungen und Verletzungen der Muskulatur bis hin zu Blockierungen von Wirbeln oder aber zum Hexenschuss kommen. Zudem wird der Rücken beim Arbeiten in gebückter Haltung unnötig belastet.

Vermeidbare Fehler, findet Dr. Christopher Spering, Leiter der DGOU-Sektion Prävention und Oberarzt an der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie an der
Universitätsmedizin Göttingen (UMG): „Viele überschätzen ihre Fitness. Wir müssen unseren Rücken auf die ungewohnte Belastung vorbereiten – direkt vor dem Schneeschieben aber auch das ganze Jahr über.“

Zu den Tipps gehörte es, rechtzeitig aufzustehen, die Muskulatur erst aufzuwärmen und den Rücken vor Kälte zu schützen. Statt zu heben, sollte man den Schnee schieben. Sollte dennoch eine vollbeladene Schippe angehoben werden müssen, sollte man den Oberkörper gerade halten. Nach frischen Wirbelsäulen-OPs sollte grundsätzlich mindestens 3 Monate vom Schneeschippen Abstand genommen werden.

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