Morgengruß von Helmut Harff: Und wenn es um Männer ginge

Sind Frauen doch andere Menschen

Sie haben es sicher auch gehört oder gelesen: Japans Olympia-Organisationschef Yoshiro Mori ist ein böser Mensch, einer der Frauen beleidigt. Er äußerte, dass Sitzungen mit Frauen sich in die Länge zögen, weil die miteinander konkurrierenden Frauen alle reden wollten.

Man kann sich fragen, ob man so etwas laut äußern sollte. Ich frage mich aber auch, ob sich „die“ Frauen damit so beleidigt fühlten, dass der 83 Jahre alte ehemalige Regierungschef deshalb von seinem Posten zurück treten musste. Ich frage mich aber vor allem, was passiert wäre, wenn Herr  Mori sich über seine männlichen Kollegen so ausgelassen hätte: „Die Männer im NOK nerven mich. Die sind wie die balzenden Pfaue. Sie spreizen ihr Gefieder und jeder will der tollste Typ sein. So ist das Arbeiten verdammt schwer“. Käme dann jemand auf die Idee, seinen Rücktritt wegen einer männerfeindlichen Äußerung zu fordern? Und was wäre, wenn das nicht HERR Mori, sondern FRAU Mori gesagt hätte? Hätte sie auch ihren Hut nehmen müssen?

Die beiden letzten Fragen wären wohl mit einem klaren Nein zu beantworten. Gibt es das Wort oder gar den Straftatbestand der Männerbeleidigung? Darf ein Mitarbeiter, eine Mitarbeiterin wegen beleidigender oder ähnlicher Äußerungen gegen Männer überhaupt abgemahnt werden?

Ich frage mich, warum man hier so mit zweierlei Maß misst? Müssen Frauen so viel mehr vor den bösen Männern geschützt werden, als umgekehrt? Ist die zeitgemäße Ansicht eben „Männer sind Schweine“ und alle Frauen werden unterdrückt, beleidigt, diffamiert? Sind Frauen alle kleine, hilflose Wesen, die sich nicht behaupten können, die eben nicht ihre Frau stehen können?

Ich frage mich auch, wer eigentlich meint, dass man mit Männern ruhig so umgehen kann, dass man sie als Schweine bezeichnet, dass man sie unter Generalverdacht der Frauenfeindlichkeit stellt, dass man jede Kritik an Frauen als frauenfeindlich, wenn nicht gar als verbrecherisch einstuft.

Im Grundgesetz steht, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Das ist einer der besten Sätze in unserer Verfassung, doch das soll dann auch in alle Richtungen gelten. Weiter heißt es: "Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin". Und genau davon merken Männer nicht viel, um es mal positiv zu sagen. Über Männerfeindlichkeit in der Öffentlichkeit, in den Medien oder sonst wo redet man genauso wenig, wie über sexualisierte Übergriffe oder Gewalt in Beziehungen gegen Männer. Von Vaterrechten oder Männerquoten in sogenannten Frauenberufen wagt man nicht mal laut nachzudenken.

Dabei ist in vielen Fällen, in vielen Familien, in vielen Beziehungen Frauen- oder Männerfeindlichkeit längst kein Thema. Hier wird das Grundgesetz tagtäglich gelebt.

Oh, ich muss Schluss machen. Die Beste Frau der Welt will frühstücken. Nein, kein Befehl, eine nette Aufforderung, denn bei uns ist es kein Thema, wer gerade das Frühstück macht.

Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Christina, Irmhild, Adolf, Gisela

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