H-Kennzeichen

Mit diesen neuen Oldtimern in den Frühling fahren


Den Frühling genießen, trotz Corona und Lockdown? Warum nicht mit einem Oldtimer! Der Zeitpunkt jedenfalls ist günstig, denn gerade dieses Jahr werden einige Klassiker reif für das H-Kennzeichen.

So feiern etwa der Audi 80 B4, die Mercedes-Benz S-Klasse W140, die Corvette C4 ZR1, der Opel Calibra und der Mazda MX-5 dieses Jahr ihren Dreißigsten. Die Preisspannen reichen von rund 2.000 Euro bis zu über 20.000 Euro. Sparen lässt sich bei der Kfz-Steuer, wenn der Oldie als historisches Fahrzeug angemeldet wird. Doch Vorsicht: Um das H-Kennzeichen zu bekommen, reicht die Altersgrenze von 30 Jahren allein nicht aus. Das Fahrzeug muss in einem guten, originalen bzw. zeitgenössisch restaurierten Zustand sein – und das muss durch ein Oldtimergutachten bestätigt werden. Überzeugt man die Zulassungsbehörden kann man mit dem alten Schlitten auch problemlos in die Umweltzonen fahren.  

Die Corvette C4 ZR1 ist ein echter Hingucker: Mit ihrer sportlichen Optik, dem markanten Felgendesign und reichlich Leistung stellt sie den Innbegriff des 80er-Jahre-Sportwagens dar. Vor allem die Klappscheinwerfer zeigen aber, dass die C4 ZR1 bereits dreißig Jahre auf dem Buckel hat. Dass die alte Dame nach wie vor Klasse hat, zeigt sogleich ihr Preis: 21.681 Euro müssen Interessierte bei AutoScout24 durchschnittlich hinblättern, wenn sie mit einer Corvette C4 in den Frühling starten wollen. Deutlich günstiger sind diejenigen unterwegs, die sich für die Mercedes-Benz S-Klasse W140 begeistern. Der sogenannte „Kohl-Benz“ wird im Schnitt für 14.164 Euro gehandelt und war mit seinen mindestens 5,11 Metern Länge für damalige Verhältnisse ein richtiges Schlachtschiff auf der Straße. Auf den Transportzug nach Sylt hat der dicke Benz beispielsweise nicht gepasst; zu Beginn wurde auch die maximale Zuladung zu gering ausgewiesen.

Mehr Frühling und gute Laune als mit dem Mazda MX-5 geht wirklich nicht. Der erfolgreichste Roadster aller Zeiten kommt mit sportlichem Hinterradantrieb daher und kostet im Schnitt 6.229 Euro. Auch wenn die gute Qualität zurecht eines der Versprechen des Japaners ist, klagen Insider, dass der Flitzer mit den Jahren durchaus Rost ansetzt. Etwas weniger Zoom-Zoom, dafür aber stilvolles, zeitloses Design bringt der Audi 80 B4 auf die Straße. So kommt der Vorgänger des Audi A4 mit einem in die Motorhaube integrierten Kühlergrill und erstmals komplett bombiert, also mit gewölbten Flächen, daher. Auch bei den Fahrleistungen kann der durchschnittlich 2.173 Euro kostende Ingolstädter überzeugen – sofern ein V6-Motor und der Quattro-Allrad mit an Bord ist. Audi-Enthusiasten setzen freilich auf den kernigen 5-Zylinder. Mit 5.168 Euro im Schnitt müssen die Fans des Opel Calibra rund doppelt so viel ausgeben. Das Design des Sportcoupés galt damals als herausragend, kein anderes Serienfahrzeug erreichte einen geringeren Luftwiderstand. Auch mit dem Calibra kann der Frühling also kommen!

So kann bei der Zulassung des Oldtimers gespart werden

Das H-Kennzeichen ist in Deutschland seit 1997 in Gebrauch und dient dazu, automobiles Kulturgut zu schützen. Erkennt die Zulassungsstelle ein Fahrzeug als schützenswert an, kann der oder die stolze Besitzer*in ein H-Kennzeichen montieren. Damit sind zahlreiche Vorteile verbunden. So werden für Oldtimer unabhängig von Hubraum und Verbrauch pauschal 191,73 Euro Kfz-Steuer fällig – wer sich beispielsweise den Mercedes W140 oder die Corvette C4 zulegt, kann auf diese Weise richtig Geld sparen. Zudem erlaubt es das H-Kennzeichen, mit dem entsprechenden Fahrzeug in Umweltzonen zu fahren. Besonders günstig ist man unterwegs, wenn man seinen Oldtimer zusätzlich als Saisonfahrzeug zulässt. Damit spart man für die stillgelegten Zeiten Steuer und Versicherung und schützt sein historisches Prachtstück vor vorzeitiger Alterung durch Rost. Allerdings benötigt man eine eigene Garage, denn die Oldies dürfen jenseits der Saison nicht auf der Straße stehen – und auch versichert sind sie dann nicht.

Wie Sie das H-Kennzeichen bekommen

Wichtigste Voraussetzung, um das H-Kennzeichen zu bekommen, ist das Alter. 30 Jahre muss das Garagengold seit Erstzulassung auf dem Buckel haben, um als Oldtimer durchzugehen. Dieses Kriterium jedenfalls dürften alle der fünf vorgestellten Fahrzeuge erfüllen. Doch es gibt weitere Bedingungen. So muss sich der neue Alte in einem guten, originalen Zustand befinden. Wenn er restauriert oder umgebaut wurde, müssen sich die Änderungen an zeitgenössischen Maßstäben orientiert haben. Um der Zulassungsstelle gegenüber zu bestätigen, dass der oder die Inhaber*in das Regelwerk brav eingehalten hat, muss von einer offiziellen Prüfstelle wie etwa dem TÜV ein Oldtimer-Gutachten erstellt werden. Die Kosten hierfür liegen zwischen 80 und 200 Euro.

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