„Held der Straße“ des Monats Januar 2021: Jegor Kiske

Ein Ersthelfer und Dolmetscher

Als vor ihm auf der A33 ein Sattelzug von der Straße abkam und mit der Böschung kollidierte, leistete Berufskraftfahrer Jegor Kiske dem 72-jährigen litauischen Lenker des Trucks umgehend Erste Hilfe und unterstützte die Rettungskräfte, indem er dessen russische Aussagen übersetzte und den unter Schock stehenden Mann beruhigte.

Für seinen durchdachten und mutigen Einsatz haben Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) Jegor Kiske zum „Held der Straße“ des Monats Januar 2021 gekürt.

Am Mittwochmorgen, den 17. Februar 2020, befand sich Berufskraftfahrer Jegor Kiske bei seiner Tour auf der A33 zwischen Steinhagen und Bielefeld Zentrum: „Ich fuhr mit meinem Lastwagen ungefähr 20 Meter hinter dem Sattelzug des litauischen Kollegen. Dann wollte ich zum Überholen ansetzen und sah, wie dessen Gespann außer Kontrolle geriet. Die Zugmaschine wurde dabei vom Auflieger in den Straßengraben geschoben. Eine scharfe Bremsung musste von mir und den hinter mir befindlichen Fahrzeugen eingeleitet werden. Ich schaltete die Warnblinkanlage ein und eilte anschließend als Erster zur Unfallstelle.“

Doch Jegor Kiske konnte die Fahrertür nicht ohne Weiteres öffnen. „Die Tür wurde durch viel Schnee blockiert und von der anderen Seite war das Führerhaus erst recht nicht erreichbar. Zum Glück hatte ein Transporter hinter mir mit zwei Handwerkern angehalten, die eine Schaufel mitbrachten. Mit dieser wurde die Stelle freigemacht und man konnte zu dem Verunfallten vordringen. Unterdessen hatte schon eine weitere hinzugekommene Person einen Notruf abgesetzt“, erklärt der 38-Jährige. „Das Erste, was er mir auf Russisch sagte, war ‚Ich weiß nicht, was passiert ist‘. Der ältere Herr stand sichtlich unter Schock, war bleich im Gesicht, wies aber sonst keine äußeren Verletzungen auf. Er machte sich große Sorgen wegen des Zustandes seines LKWs. Ich musste ihn deswegen einige Male auf russisch beruhigen.“

Die Dolmetscher-Qualitäten von Jegor Kiske wurden auch nach Ankunft der Polizei und des Rettungsdienstes dringend benötigt. Der LKW-Fahrer aus Leopoldshöhe machte den Sanitätern die Beschwerden des Verunfallten verständlich: „Der litauische Kollege war sichtlich froh, dass ihm jemand in seiner Sprache die Situation begreiflich machen konnte. Er wurde dann in ein Krankenhaus gebracht, wobei die Rettungswagen-Besatzung bereits einen weiteren Dolmetscher für die Fahrt kontaktiert hatte.“

Für den Berufskraftfahrer Jegor Kiske war es der erste Zwischenfall dieser Art. „Definitiv geholfen haben mir die Erste-Hilfe-Kurse. Ich kann nur jedem empfehlen, solche freiwillig zu wiederholen. Dann ist man mental einfach besser auf so eine Situation vorbereitet. Ich bin sehr froh, dass ich meinem Kollegen helfen konnte. Denn er erzählte, dass dies tatsächlich seine letzte berufliche LKW-Tour war. Und die ist noch einmal gut ausgegangen.“

Goodyear und der AvD suchen Monat für Monat mutige und selbstlose Heldinnen und Helden wie Jegor Kiske. Unterstützt wird die Aktion unter der Schirmherrschaft von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der Zeitschrift TRUCKER.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Goodyear

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