Der Start ins Vanlife – das gilt es zu beachten

In diesem Jahr beginnt ein neues Abenteuer

Der Corona Sommer bringt einige Einschränkungen und viele Möglichkeiten mit sich. Endlich kann man sich an die Abenteuer wagen, die bisher durch den klassischen 4-Wochen Sommerurlaub verdrängt wurden, der die finanziellen und zeitlichen Ressourcen verschlungen hat.

Vanlife heißt der neue Trend, der schon seit einigen Jahren durchs Netz geistert und immer mehr Menschen für sich gewinnen kann. Dabei bietet dieser Trend alles, was man sich für eine ausgefüllte Freizeit wünschen kann: Flexibles Reisen, Nähe zur Natur und, im Fall eines eigenen Fahrzeugs, sehr viele Möglichkeiten, zu bauen, zu basteln und das gute Teil ganz nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten.
 
Vanlife ist mehr als klassisches Camping, denn während der typische Camper seinen angestammten Platz ansteuert und dort den Sommer genießt – was völlig legitim ist – hat Vanlife ganz viel damit zu tun, in Freiheit unterwegs zu sein und die schönsten Spots zu finden, an denen man der Natur ganz nah sein kann. Das bedeutet auch, dass man seine Umgebung von einer ganz neuen Seite kennenlernt und einen entschleunigten Urlaub verbringen kann. Landstraße statt Autobahn, Badesee statt Pool, frische Luft statt Klimaanlage im Hotel.

Welcher Wagen soll es sein?

Das ist natürlich die wichtigste Entscheidung, und wenn man sich in den sozialen Netzen unter den Hashtags #vanlife oder #homeiswhereyouparkit umsieht, bekommt man schon sehr viele Inspirationen. Die erste Frage ist aber, ob man sich gleich einen Camper kaufen soll oder doch lieber zuerst mit einem gemieteten Teil losfährt? Wer bisher noch keine Erfahrung mit dem Campen und Vanlife gemacht hat, der kann sich einfach einen Van mieten und hierbei verschiedene Modelle und diese Art des Reisens ausprobieren. Entsprechende Vermietungen gibt es in jeder größeren Stadt.

Hat man sich in das Leben auf der Straße verliebt, dann kann man einen eigenen Van kaufen und entweder ausbauen lassen oder selbst ausbauen. Im Netz finden sich zahlreiche Anleitungen, Tipps und Tricks. Und ehrlich, das ist doch eigentlich das Schönste: den Wagen ganz nach den eigenen Vorstellungen gestalten und dann damit unterwegs sein. Es gibt individuelle Ausbauten, bei denen sich die Persönlichkeit der Besitzer deutlich spiegelt. Außerdem hat jeder andere Vorstellungen und Vorlieben. Manch einer möchte unbedingt ein Bad mit Klo und Dusche im Wagen haben, ein anderer ist mit zwei Kochplatten zufrieden, will aber ein fest verbautes Bett, der nächste braucht eine Hundebox, die von zwei Seiten zugänglich ist. Fast alles ist möglich, je nachdem, ob man allein, als Pärchen oder sogar als Familie unterwegs ist!

Passende Fahrzeuge

Die Basis ist immer ein passendes Fahrzeug. Ein Fiat, Ford, Mercedes oder VW? Die Entscheidung ist nicht leicht und wird von der Größe und der Höhe, dem Kaufpreis und den persönlichen Vorlieben bestimmt. Natürlich kann man ein neues Fahrzeug kaufen, das einen höheren Anschaffungspreis hat, dafür jedoch top in Ordnung ist. Es fällt aber vielleicht etwas leichter, ein gebrauchtes Auto auszubauen und dabei große Eingriffe zu machen. Wer sägt schon gerne an einem Teil herum, für das er gerade 30.000 Euro hingeblättert hat? Dafür haben Neuwagen technische Features, die im Alltag eine große Erleichterung darstellen.

Und ehrlich: ein originaler VW T1 sieht zwar urig aus und ist der Traum vieler Camper, aber wirklich praktisch sind diese Fahrzeuge nicht, so ganz ohne Servolenkung und Klimaanlage… Für alte Modelle sind notwendige Ersatzteile zudem oft nur noch schwer zu bekommen und schlagen mit einem höheren Preis zu buche. Die Entscheidung ist also nicht ganz leicht, am Ende zählt aber nur, dass man sie auch trifft und dann in sein Abenteuer starten kann!

Zusammenfassung:
- den passenden Wagen erst mieten und später kaufen
- das Auto sollte in Bezug auf Größe und Preis perfekt sein
- am besten eine Automarke wählen, mit der man sich ein wenig auskennt
- der Selbstausbau gewährt die totale Freiheit

Minimal ist Muss: im Van zu einem neuen Bewusstsein gelangen

Vanlife konfrontiert die meisten Menschen, die es ausprobieren, mit einem ganz neuen Freiheitsgefühl. Das betrifft nicht nur die Art des Reisens, die ganz spontan ablaufen kann und eine ungekannte Nähe zur Natur bietet, sondern auch das Bewusstsein darüber, was man eigentlich wirklich zum Leben braucht.

Während man daheim einen meterlangen Kleiderschrank gut gefüllt hat, kommt man im Van mit einer kleinen Box aus. Was am Anfang nach Verzicht aussieht, entpuppt sich dann als große Freiheit. Denn alles, was man nicht braucht, macht einen am Ende doch freier. Im Van reist man am besten mit leichtem Gepäck, denn man hat nur einen begrenzten Stauraum und verbraucht weniger Sprit, je leichter die Ladung insgesamt ist. Dennoch gibt es einige Dinge, die man nicht vergessen darf:

-    An Kleidung am besten nur das Nötigste mitnehmen, jedoch an warme Sachen, Jacke, Gummistiefel denken. Unterwegs findet sich immer eine Waschmaschine, sei es in der Innenstadt oder auf einem Campingplatz.
-    Lieber ein Stück Seife für Haare und Körper als eine Batterie Duschgel und Shampoo wie zu Hause. So kann man auch unterwegs unkompliziert und umweltfreundlich duschen.
-    Viele männliche Vanlifer bevorzugen die elektrische Rasur anstelle der Nassrasur.
-    An Elektronik sollte man ebenfalls nur das mitnehmen, was man wirklich braucht. Natürlich hat man Strom Wagen, mindestens über den USB Stecker, der mit dem Zigarettenanzünder verbunden wird, doch man will sich frei fühlen und nicht dauernd seine teure Kamera oder den Laptop im Auge behalten.
-    Was man nie vergessen sollte: Ausweis, Reisepass, Führerschein, Versicherungskarte, Reiseapotheke, Fahrzeugpapiere, Landkarte, Kompass.

Ist Vanlife nachhaltig?

Je nachdem, ob man mit Diesel oder Benzin unterwegs seid, steht es um die Umweltfreundlichkeit dieser Form des Reisens. Es ist jedoch auf jeden Fall deutlich nachhaltiger als mit dem Flugzeug zu verreisen und schont noch viele weitere Ressourcen. Der minimalistische Lebensstil verbraucht am Ende eben viel weniger Wasser und Strom, als wenn man im Hotel übernachtet, am wenigsten natürlich, wenn man sogar Solarzellen auf dem Dach hat und seinen Strom selbst erzeugt!

Ja, in diesem Jahr kann ein neues Abenteuer beginnen, und vielleicht verändert es sogar das ganze Leben. Lasst euch drauf ein!

Foto: Pixabay

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