Lehárs "Schön ist die Welt"

... an der Bayerischen Staatsoper

Schön ist die Welt: Sebastian Kohlheppals Kronprinz Georg, Julia Kleiterals Prinzessin Elisabeth und Max Hopp als Conférencier (v.li.) brillieren in Lehars „Alpensinfonie“.

(JOSEPH SCHEPPACH) Ein Königssohn und eine Prinzessin sollen verheiratet werden. Beide möchten jedoch ihre Unabhängigkeit nicht aufgeben und blicken dem gemeinsamen Eheleben mit Argwohn entgegen. Auf einer Reise zu ihrer jeweiligen Bestimmung begeben sich beide auf ein Bergplateau und erkennen plötzlich ihre Liebe zueinander.

Schön ist die Welt ist eine Operette in drei Akten von Franz Lehár, für die er eine seiner anspruchsvollsten Partituren geschrieben hat. In der Inszenierung von Tobias Ribitzki wirkt die Aufführung durch die witzigenSequenzen erfrischend, denn er begnügt er sich mit genau richtigen Andeutungen, um den Eindruck der ganzen Geschichte zu erwecken. Das Bayerische Staatsorchester unter der Leitung von Friedrich Haider bringt Franz Lehars „Alpensinfonie“ ganz zauberhaft auf die Bühne.

Max Hopp hat eine multifunktionale Rolle. Mit Brille ist er Conférencier, mit Monokel König und ohne Sehhilfe ist er Direktor. Und er ersetzt zugleich alle Szenenwechsel. Als Erzähler, Conferencier, König und Hoteldirektor spielt und singt er (im Duett mit Eliza Boom)so virtuos, brillant und stilsicher, dass trotz Glühbirnchen-Sternenhimmel und Sängern in einfachen Kostümen die Phantasie des Zuschauersaufs Wunderbarste angeregt wird.Herausragend in Gesang und Tanz auch das Buffopaar Juliana Zara als rassige Revuetänzerin und Manuel Günther als Flügeladjutant. Strahlkräftig die Sopranistin Julia Kleiter als Prinzessin Elisabeth und der kraftvolle Tenor Sebastian Kohlhepp als Kronprinz Georg. Abwechslungsreich ist es wie der Walzer „Schön ist die Welt“, das Marschduett “Frei und jung dabei“  und das schwungvolle Walzerlied „Sag, armes Herzchen, sag“  zu einem Klangmenü vereint werden.

In dieser auf neunzig Minuten reduzierten, klug und flott inszenierten `Schön ist die Welt´- Version gelingt Ribitzki ein Musterbeispiel, wie die schon oft tot gesagte Operette wieder auferstehen kann.

Infos über das Programm der Bayerischen Staatsoper finden Sie online.

Foto: © Wilfried Hösl

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