Morgengruß von Helmut Harff: Allein und mit Wohnproblemen?

Ich habe da eine Idee …

Gestern ging es im Radio mal wieder um das Thema Einsamkeit von Menschen. Fakt ist, dass viele Menschen nicht nur hierzulande einsam sind. Das sind ganz sicher viel mehr, als solche, die alleine leben. Allein sein ist eben etwas völlig anderes, als einsam sein.

Mir ging durch den Kopf, dass es da wohl einen Zusammenhang zwischen der Einsamkeit und unserm Wohnungsproblem in Ballungszentren gibt. Einsam ist man ja, wenn man nur sehr wenige oder gar keine sozialen Kontakte – vor allem im realen Leben – hat. Einsam sein kann man also auch dann, wenn man allein in einer Wohnung lebt, die allen Luxus bietet und groß ist. So eine Wohnung ist teuer und leere Räume machen noch einsamer. Viele wollen umziehen, doch die kleineren Wohnungen sind zumeist eines: Sie sind teuer, teurer als die größere mit älteren oder sehr alten Mietverträgen. Die große Wohnung wird also erst frei, wenn der Mieter diese mit den Füßen nach vorn diese letztmals verlässt.

Meine Idee: Warum ziehen die Einsamen nicht einfach zusammen? Das würde doch erhebliche Kosten sparen. Man hätte dann auch im besten Fall jemand, mit dem man reden kann. Im schlechten Fall ist da immer noch jemand, über den man sich auch hin und wieder aufregt, doch beides ist viel besser, als nur mit den Blumen und dem Briefträger zu reden. Doch warum ziehen einsame Menschen nicht zusammen? Weil sie ihre Einsamkeit lieben, diese pflegen? Solche Typen mag es geben, doch die meine ich nicht. Ich glaube, es gibt einfach keine Wohnungen, in die vor allem alte Menschen zusammen ziehen wollen und wohl können.

Was braucht so eine Wohnung? Sie braucht zwei oder drei große Zimmer mit je einer Ecke für das Bett. Sie braucht eine Küche, eine Wohnküche, die groß genug ist, dass jeder seinen Teil nebst Kühlschrank hat. Und, und das ist wirklich am Wichtigsten, sie braucht pro Bewohner ein Bad. Wer will schon warten, wenn er auf die Toilette muss – das womöglich auch noch nachts. Doch wo gibt es solche Wohnungen? Ich kenne solche nur in Form von Wohngruppen. Doch da kann man sich seine Mitbewohner nicht aussuchen, da ist man in vielem deutlich eingeschränkter als in einer gemeinschaftlich genutzten Wohnung, wie das viele junge Leute, viele Studenten schon seit alter Zeit praktizieren. Viele haben also WG-Erfahrung. Es fehlt eigentlich nur noch einer, der solche Wohnungen baut und diese richtig bewirbt.

Ich bin mir sicher, dass einerseits so viele Wohnungen frei werden und andererseits man so viele Menschen aus der Einsamkeitsfalle holen kann, ohne dass derjenige sein selbstbestimmtes Leben aufgeben muss. Die WG-Bewohner sparen in der Regel so auch noch einige Euros. Also wäre das eine win-win-Situation für alle.

Einsamkeit kenne ich nicht. Schließlich gibt es da die  Beste Frau der Welt, mit der ich gleich frühstücke. Überhaupt ist eine Partnerschaft immer noch das beste Mittel gegen die Einsamkeit, zumindest dann, wenn man sich jeden Morgen aufeinander freut.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Johannes C., Severin, Uta

Foto: Pixabay

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