ADAC testet Kindersitze

Fünf sind nicht zu empfehlen



Der ADAC hat in einem Test 26 Kindersitze fürs Auto untersucht. Mehr als die Hälfte (14 Stück) schnitten mit „gut“ und sieben mit „befriedigend“ ab. Allerdings stufte der Automobilclub auch fünf Sitze als „nicht empfehlenswert“ ein. Neben viermal „ausreichend“ vergaben die Tester aufgrund von Schadstoffbelastungen einmal auch „mangelhaft“.

Gut und befriedend bewertete Kindersitze sind in fast allen Größen bzw. Kindersitzgruppen zu finden. Diese Sitze übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich. Testverlierer ist der „Osann Oreo 360 II“. Er scheitert an den strengen Kriterien der Schadstoffprüfung und erhielt deshalb die Bewertung „mangelhaft“. Die untersuchte Probe des Bezugsstoffes enthielt den Weichmacher DPHP, der unter anderem die Schilddrüse schädigen kann.

Die vier mit „ausreichend“ bewerteten Sitzmodelle sind alle mitwachsende Kindersitze, die für Kinder ab der Geburt bis zum zwölften Lebensjahr genutzt werden können. In dieser Zeitspanne kommen sonst üblicherweise drei verschiedene Sitze zum Einsatz. Die Kompromisse, die bei nur einem Produkt für alle Anforderungen gemacht werden müssen, wirken sich negativ auf die Sicherheit und die Handhabung aus. Bei den Crashversuchen des ADAC kam es bei diesen Sitzen zu einer erhöhten Belastung auf die Dummys. Aber auch das hohe Eigengewicht, das den Einbau erschwert, und die unterschiedlichen Einbauarten, die das Risiko für Fehlbedienung erhöhen, sorgen für das unterdurchschnittliche Abschneiden.

Eltern sollten vor dem Kauf eines Kindersitzes für eine lange Nutzungsdauer die Vor- und Nachteile abwägen, rät der ADAC. Allein die Kostenersparnis durch den Kauf nur eines Sitzes wiege die Nachteile oft nicht auf. In vielen Fällen sei daher die Nutzung von drei Sitzen (Babyschale, Kleinkindersitz, Sitzerhöhung mit Rückenstütze) eine sichere und sinnvolle Alternative. Für Großeltern, die gelegentlich verschieden große Kinder mitnehmen, könne ein mitwachsender Sitz dagegen eine gute Option darstellen, denn für Kinder von etwa zwei bis zwölf Jahren gebe es eine ausreichende Auswahl an sichereren Produkten. Wenn der Sitz nicht täglich umgebaut werden muss, seien kleinere Nachteile in der Handhabung zu vernachlässigen.

Foto: Autoren-Union Mobilität/ADAC/Ralph Wagner

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