Morgengruß von Helmut Harff: Ich ziehe meinen Hut

… vor der Stiftung Patientenschutz



Gestern ist mir etwas passiert, von dem ich schon nicht mehr glaubte, dass mir das passieren kann. Was passiert ist? Ich hörte Nachrichten, hörte auf und wunderte mich. Ich googelte gleich noch einmal und siehe da, es stimmte.

In der Nachricht ging es eigentlich nur darum, dass der Geschäftsführer der Deutschen Stiftung Patientenschutz weiter macht. Das hat mich selbstverständlich nicht gewundert. Doch dann war die Rede davon, dass die Organisation, die bei rechtlichen Fragen sowie bei schwierigen medizinischen oder pflegerischen Situationen Patienten hilft, sich ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert. Auch das ist nichts besonderes, sondern eher traurige Realität. Doch die  Deutschen Stiftung Patientenschutz verzichtet, so erfuhr ich in den Nachrichten, auf Spenden von Leistungserbringern und Krankenkassen, der Kirchen und der öffentlichen Hand. Warum? Man will so seine Unabhängigkeit bewahren.

Das nenne ich mal konsequent. Wenn doch nur alle ähnlichen Organisationen so handeln würden. Keine öffentlichen Gelder, keine Zuwendungen von Lobbyisten, kein Geld von der Industrie? Was würde aus so mancher Organisation werden? Könnten die sich ihre Büros, ihre Dienstreisen, ihre Kampagnen, ihr großspuriges Getue überhaupt leisten? Könnte man so tun, als ob man mindestens jeden Deutschen vertreten würde, als wenn man in der Lage wäre, die Erde zu retten? Könnte man so vieles verhindern, von dem einige meinen, dass ihnen das nicht in den Kram passt? Könnte man nur mit Mitgliedsbeiträgen und Geld von sehr ausgesuchten Spendern überhaupt agieren, so sein vermeintliches Gutmenschentum ausleben?

Ich glaube, nein. Ich bin mir sicher, dass es viel weniger Lobbyvereine geben würde, wenn alle dem Beispiel der Deutschen Stiftung Patientenschutz folgen würden. Die agiert, so zumindest mein Eindruck, eher im Hintergrund, ihre Vertreter sind nicht ständig in Talkshows unterwegs, setzten sich dafür aber mehr für ihre Klientel, die Patienten, ein. Davor ziehe ich meinen Hut.

Schön, wenn es noch Nachrichten gibt, die mich staunen lassen. Weniger erstaunlich für mich ist, dass ich mich gleich mit der Besten Frau der Welt an den Frühstückstisch setzte. Hoffen wir, dass wir nie die Hilfe der Deutschen Stiftung Patientenschutz in Anspruch nehmen müssen, doch spenden dürfen wir.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Adventsfrühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Valerie, Liborius, Reinmar

Foto: Pixabay

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