Morgengruß von Helmut Harff: Viel Wind um die Kohle

… oder ohne Kohle nichts los



Sie haben es sicherlich gestern auch gehört: 27,1 Prozent unsere Energie wurde im ersten Halbjahr 2021 aus Kohle gewonnen. Es wehte wohl zu wenig Wind, so dass der Kohleanteil an der Energieproduktion um 35,5 Prozent stieg, währen der Windanteil um 21 Prozent sank.


Die so lapidar gemeldeten Zahlen machen mir Angst, richtig Angst. Diese Zahlen sind für mich viel schlimmer, als eine Corona-Inzidenz von 1.000 oder mehr. Die Zahlen zeigen, wie weit wir davon entfernt sind, unsere Energieversorgung nur aus erneuerbaren Energien zu realisieren. Noch beziehen wir insgesamt 56 Prozent der im ersten Halbjahr verbrauchten 258,9 Milliarden Kilowattstunden Strom aus konventionellen Quellen.

Nun will ja unsere neue Regierung bis 2030 – zumindest im Idealfall – aus der Kohle aussteigen. Das sind noch maximal neun Jahre. Selbst wenn man bis 2038 – wie einst beschlossen – der Kohle den Rücken kehren will, bekomme ich graue Haare und Magenkrämpfe. Warum? Weil wir tausende von Windrädern bräuchten, selbst wenn wir auch Unmengen an Solarpaneele irgendwo hinsetzen. Nimmt man nun mal an, man baut leise und effektive Windräder an Land mit einer Nennleistung von 3 Megawatt, so kostet eines so um die 3,5 Millionen Euro. Stellt man die im Meer auf, kommen schnell noch mal eine Millionen zu. Nur tausend dieser Windräder kosten also 3,5 bis 4,5 Milliarden Euro. Da sind noch keine Energietrassen und was es sonst noch so benötigt dabei. Tausend Windräder – das bedeutet aber nur 3.000 Megawatt. Wir müssten aber 70 Milliarden Kilowattstunden Kohleenergie ersetzten. Nun dürfen Sie mal selber ausrechnen, wie viele Windräder wir so in die Landschaft oder vor der Küste stellen müssten.

Wie soll angesichts dieser Zahlen die Klimawende gelingen? Wenn man dann auch noch daran denkt, dass der Bau von tausenden Windrädern und riesigen Solaranlagen erst einmal die Umwelt massiv (wie massiv eigentlich?) belastet, dass die ersten Windräder schon längst ersetzt werden müssen, wird mir nicht besser. Wenn man dann noch daran denkt, dass wir für den Ausbau vom Internet und für E-Autos und die Wasserstoffherstellung riesige und noch kaum abschätzbare Energiemengen benötigt, dann frage ich mich, was unsere Regierung eigentlich im Schilde führt.

Na in Ordnung, noch gibt es genügend Strom, damit ich ohne Kohleherd das Frühstück für die Beste Frau der Welt und mich machen kann.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Adventsfrühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Christiane, Nina, Paola

Foto: Pixabay

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