
Ohne  Andy Warhol ist Pop-Art kaum zu denken. Nun geht eine brandneue  Ausstellung mit dem Titel „Andy Warhol – Pop Art Identities“ auf  Spurensuche nach der Person hinter dem Künstler und feiert am 4. Februar  ihre Deutschlandpremiere in der Zeitenströmung in Dresden.
Eine  außergewöhnliche Auswahl an Originalkunstwerken in Verbindung mit  spannenden Originalfilmen geben dem Besucher einen umfassenden Einblick  in das Leben und Wirken von Andy Warhol, einem der einflussreichsten  Künstler des 20. Jahrhunderts! Das Thema Identität wird hier zum  Protagonisten: Wie hat sich die Person Warhol mit dem Künstler Warhol  auseinandergesetzt, zwischen rätselhaft und provokant, überraschend und  unwahrscheinlich, genial und gekünstelt? Und wie passt all diese  Vielseitigkeit in nur ein einziges Künstlerleben hinein!
Fast  zeitgleich kann in der Zeitenströmung ein zweites Genie in einer  parallel stattfindenden Ausstellung bewundert werden: Das multimediale  und interaktive Kunsterlebnis „Van Gogh – The Immersive Experience“ (ab  28. Januar 2022), das weltweit schon mehr als eine Million Besucher  begeisterte und ebenfalls zum ersten Mal in der sächsischen  Landeshauptstadt zu sehen sein wird! Wer sich beide Ausstellungen nicht  entgehen lassen möchte, für den gibt es ab sofort auch vergünstige  Kombitickets unter www.warhol-exhibition.com ab 17 Euro.  
Die  strohblonden Haare stehen in alle Richtungen ab, das Gesicht darunter  blass, oft mit großer Brille und Rollkragenpullover. Andy Warhol, der  Künstler, der alle Popstars von Marilyn Monroe bis Mickey Mouse auf die  Leinwand gebracht hat, ist selbst eine Pop-Ikone. Populär und zugleich  provokativ prägte er wie kein anderer die Pop-Art. 
Mit der  schier endlosen Reproduzierbarkeit durch das Siebdruckverfahren in  seiner «Factory» trat Warhol eigentlich als Autor seiner Werke zurück.  Bekanntheit erreichte er damit erst recht, seine Kunst eignete sich zum  Massenphänomen. Noch heute wird sie vielfach kopiert, auf T-Shirts und  Tassen kopiert.
Andy Warhol: Künstler, Filmemacher und Verleger  sowie Mitbegründer und bedeutendster Vertreter der amerikanischen  Pop-Art! War er ein Genie seiner Zeit, der die Kunstgeschichte aufteilte  in die Zeit vor und nach seinem Schaffen? Oder war er ein  unternehmungslustiger Werber, der den verborgenen Wünschen der Menschen  Form, Farben und Hoffnung gab? Ziel der Ausstellung „Andy Warhol – Pop  Art Identities“ ist es, zu verstehen, wie differenziert Andy Warhol und  seine Kunst begriffen werden kann. Gerade seine Identität verrät uns  viel über seine Entscheidungen, seine Haltung, seine Stimmungen und sein  Verhalten im öffentlichen und privaten Leben.
In Dresden sind  nun rund 130 Originalwerke von Andy Warhol zu sehen: Unter ihnen  Campell’s Tomatensuppe und Mao, aber auch bisher unveröffentlichte  Filme.
Kuratiert wird die Schau von Maurizio Vanni. Vanni ist  Museologe, Kunsthistoriker, Kunstkritiker und Spezialist für  nicht-konventionelles Marketing sowie für die Aufwertung und Verwaltung  von Kulturerbe und Museen. Er hat über 600 Veranstaltungen weltweit  kuratiert, darunter Ausstellungen und Projekte in mehr als 60 Museen und  30 Nationen. Er hielt Vorträge und Seminare an mehr als 40  Universitäten weltweit und ist Autor von mehr als 500 Publikationen zu  kuratierten Ausstellungen. Er sagt zu Warhol: „Um ein Werkzeug zu  werden, das die Dinge in ihrem Wesen in die Zukunft projiziert und vor  allem in einem neuen Licht zeigt, hörte Warhol auf zu zeichnen und zu  malen und entwickelte persönliche künstlerische Techniken, die in Serie  Einzigartigkeit garantieren können. Dies ist einer seiner vielen  Widersprüche, die ihn so berühmt machen, so dass er allgemein als  ‚irdisches Genie‘, als vorherrschende Figur der Pop-Art-Bewegung sowie  als einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts definiert  wird.“
Zum Experten-Team der Ausstellung gehört auch Co-Kuratorin  Virginia Jean: Die junge aus England stammende und in Berlin lebende  Fachfrau für modernere Kunstformen zeichnete sich bereits aus u.a. als  Kuratorin der Dresdner Erfolgs-Ausstellung „The Mystery of Banksy – A  Genius Mind“.
Was zeigt „Andy Warhol – Pop Art Identities“?
Die  Ausstellung ist in sieben Abschnitte unterteilt und erzählt kurz  Warhols gesamte künstlerische Geschichte - ein lebendiges Porträt aus 40  Jahren Amerikas, dessen Seele der Künstler wie kein anderer seiner  Zeitgenossen einzufangen vermochte.
Der Rundgang startet mit  MEMORY IDENTITIES: PORTRAITS, einer Porträtgalerie, die seine technische  und stilistische Entwicklung in Bezug auf die Beziehung zwischen der  Serialität des fotografischen Siebdrucks und den nachfolgenden  Interventionen beleuchtet, nicht unbedingt von seiner Hand gemacht. Die  MARILYN und MAO ZEDONG gewidmete Serie verdient eine besondere  Betrachtung: Die amerikanische Schauspielerin wird vermenschlicht, nackt  vor ihrer Zerbrechlichkeit, unter dem äußeren Druck, dem sie nicht  immer standhalten konnte. Warhol wird sie unsterblich machen, gerade  weil er es geschafft hat, den Menschen das Drama, den Schmerz und die  Einsamkeit – die er gut kannte – verständlich zu machen, die sie  ertragen musste, um ihre Rolle zu spielen. Die dem chinesischen  Staatsmann gewidmete Serie ist teilweise taktischer, da er als  „Massenkonsumobjekt“ galt. Von diesem Moment an wollten alle  berühmtesten und wichtigsten Menschen der Welt ein Porträt von Andy  Warhol.
Der Abschnitt UNIVERSAL IDENTITIES präsentiert seine  gefeierten ICONS, die uns in die Szenarien seiner berühmten  Alltagsgegenstände wie die „Campbell's“-Suppe und die amerikanischen  Dollarnoten führen, aber auch den Patrioten (Uncle Sam), Provokateur  (Kuh) entdecken lassen, den Umweltschützer (vom Aussterben bedrohte  Arten), den nostalgischen (Schuh), tiefgründigen (Kiku) und universellen  (Cantaloupe-Melonen und Äpfel) Andy Warhol.
Die Sektion TANGIBLE  IDENTITIES stellt sein READY-MADE auf: die Coca-Cola-Flasche, die  Suppendose von Campbell, die Rolling Stones-Gitarre; aus gewöhnlichen  Objekten werden sie konzeptionell als Kunstwerke vorgeschlagen. Warhol  wollte aus einem Gebrauchsgegenstand ein Kunstwerk, gleichzeitig aber  aus dem Kunstwerk Massenware machen und es in den amerikanischen  Traumsupermarkt aufnehmen, wo alles möglich schien.
Die Abteilung  INFLUENCED IDENTITIES zeigt FLASH: elf Siebdrucke, die die mediale  Darstellung der Ermordung von Präsident John F. Kennedy am 22. November  1963 darstellen. Der Titel leitet sich von „Flash News“ ab. Warhol war  vom Tod des Präsidenten besessen, am meisten störte ihn jedoch die auch  nach einiger Zeit ständige Medienbombardierung, die die Amerikaner  seiner Meinung nach daran hinderte, wieder zu lächeln und zu träumen.
Die  Rubrik CHANGED IDENTITIES präsentiert LADIES AND GENTLEMEN: ein  fotografisches Projekt, das 1975 Gestalt annahm, als Warhol beschloss,  einige New Yorker Drag Queens zu verewigen, die für ihn als  Hollywoodstars posierten. Es entstanden zwei Arten von Arbeiten: die  Acetate – das Negativ des auf transparenten Träger übertragenen Fotos –  und die Siebdrucke, bei denen die Drag Queens mit Hintergründen in  ungewöhnlichen und unnatürlichen Farben verunreinigt waren.
COVER  IDENTITIES stellt die RECORD COVER aus: Nachdem er Velvet Underground  getroffen, mit ihnen rumgehangen und sie in der Factory aus der Taufe  gehoben und auf Tour gebracht hatte, schlug Warhol der Band ein Cover  für ihre erste Platte vor, für das er eine Banane zeichnete. Von diesem  Moment an baten ihn viele der berühmtesten Künstler der Welt, dasselbe  für sie zu tun.
Der Abschnitt INTANGIBLE IDENTITIES zeigt BEYOND  THE OBJECT: mit den Serien „Camouflage“ und „The only way out is in“  wollte Warhol, eine Person deklarierten katholischen Glaubens, Bilder  ausstellen, die nicht „so wie sie sind“ als Konsumobjekte verwendet  werden konnten, und lud seine Betrachter dazu ein, hinter die Oberfläche  der Dinge zu gehen und in den Dimensionen des Jenseits nach etwas zu  suchen, das nicht mehr als Realität definiert werden konnte. Nur wenige  Monate nach Vollendung dieses Werks sollte der Künstler sterben.
„Andy  Warhol – Pop Art Identities“ trifft den Kern der Frage nach den  schwierigen Identitäten, die für die Zeit, in der dieser große Künstler  lebte, und noch mehr für unsere Zeit typisch sind und waren!
Andy Warhol – Pop Art Identities
Ausstellungszeitraum: 
4. Februar - 12. Juni 2022
Öffnungszeiten:                                                           
DI / MI / SO: 10.00 - 18.00 Uhr
DO / FR / SA & Feiertage: 10.00 – 20.00 Uhr
Montags geschlossen!
Sonderöffnungstage:
Ostermontag, 18.04.2022 
Pfingstmontag, 06.06.2022
Wo:                                                                       
Zeitenströmung Dresden
Königsbrücker Str. 96
01099 Dresden
Tickets & Infos:
www.warhol-exhibition.com, bei allen bekannten Vorverkaufsstellen und ab Ausstellungsbeginn an der Tageskasse erhältlich.
„Andy Warhol – Pop Art Identities“ ab 4. Februar in Dresden
Er machte die Tomatensuppe zur Ikone
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