Morgengruß von Helmut Harff: In Vino veritas

Na, ob das stimmt …



In Vino Veritas – im Wein liegt Wahrheit. Das ist eine der schönsten Behauptungen überhaupt und ein Genussversprechen. Das wird am heutigen „Tag des Weines“ sicherlich überall erneuert oder bestätigt.


Wir Weingenießer hoffen, dass in dem Wein nur Wahrheit liegt. Ich bin mir sicher, dass das in den meisten Fällen auch so ist. Davon konnte ich mich ja gerade auf der ProWein in Düsseldorf überzeugen. Wobei, Winzer, die es mit der Wahrheit im Wein nicht so ernst nehmen, werden sich kaum auf so einer Fachmesse präsentieren. Und doch, als Weingenießer sollte man schon darauf achten, woher der Wein stammt, sich auch über den Winzer informieren. Schließlich ist es wirklich nicht schön, einen Wein im Glas zu haben, der so gar nicht überzeugt, der nicht ehrlich ist.

Wer will, dass in seinem Wein die Wahrheit eines Winzers liegt, der sollte auch nicht allzu geizig beim Kauf des Weines sein. Auch darauf weisen Winzer, aber vor allem Weinexperten hin. Wein für 2,99 Euro oder noch weniger kann einfach kein guter Tropfen sein, schon gar nicht, wenn man beachtet, dass eine leere Weinflasche eigentlich um einen Euro kostet. Was soll da noch in der Flasche sein? Da muss man schon froh sein, wenn in saubere Flaschen abgefüllt wird. Rund fünf Euro sollte man mindestens ausgeben, wenn man einen vernünftigen Tropfen trinken will. Ich finde allerdings Preise jenseits der 30, 35 Euro für eine 0,7-Literflasche auch übertrieben.
 
Und wie ist das mit uns Genießern? Gilt für uns: „In Vino veritas“? Ich muss da alle enttäuschen, für mich gilt der Satz nicht. Zumindest dann, wenn damit gemeint ist, dass der Wein die Zunge lockert, wenn der Wein mich dazu bringen soll, die Wahrheit zu sagen. Nun könnte ich ja behaupten, dass ich immer und überall ohnehin die Wahrheit sage. Doch das ist wie bei uns allen nicht der Fall. Doch ich genieße den Wein, bin kein Wein-Trinker. Wein wird also nicht meine Zunge lockern. Oder doch, denn ich sage schon, ob mir ein Wein schmeckt oder nicht. Das hat ja zumeist weniger mit der Qualität des Weines zu tun, als viel mehr mit meinem höchst eigenen Geschmack. So mag ich Weine, die ihre Reife im Holzfass erhielten, die Beste Frau der Welt schwört dagegen auf den Riesling. Um eine gute Flasche Zweigelt oder Gemischter Satz rangeln wir dagegen.

Rangeln tun wir eigentlich nie, wenn es darum geht, was bei uns auf den Frühstückstisch kommt. Das ist nicht so viel, aber wie beim Wein achten wir auch hier, dass in dem, was wir essen Wahrheit liegt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Urban, Beda, Magdalene, Miriam

Foto: Pixabay  

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