Morgengruß von Helmut Harff: Russland und die Deutschen

Das ist ein ganz eigenes Verhältnis



Russland und wir Deutschen – es vergeht keine Nachrichtensendung, in der es nicht um das Thema geht. Doch wie war das in der Geschichte, in den vergangenen Jahrhunderten? Ich versuche mal einen alles andere als vollständigen Rückblick, einen sicher persönlich gefärbten.

Wie war das vor Jahrhunderten? Da waren Preußen und Russland durchaus mal Verbündete, da kämpfte man gemeinsam gegen Napoleon, der ohne die Russen sicherlich noch viel länger Europa besetzt hätte. Da war dann mit Katharina die Große eine Deutsche sogar russische Zarin, da verehrte man Peter 1. oder Zar Alexander, da gab es eine enge Beziehung zwischen dem russischen Zaren und dem deutschen Kaiser. Man war verwandtschaftlich verbandelt, besuchte und beschenkte sich. Dann war man Kriegsgegner und unterstützte aktiv und mit Millionen die russische Revolution der Kommunisten. Man schloss Verträge mit der jungen Sowjetunion, als noch kein anderer mit denen auch nur etwas zu tun haben wollte.

Später tötete man gegenseitig Millionen Menschen und der eine wahnsinnige Diktator schlug den anderen Wahnsinnigen. Zwei der größten Massenmörder der Geschichte bestimmten das Geschehen. Die einen – im Osten – standen unter der Knute der Sowjetrussen. Die anderen – die im Westen – waren wieder einmal (mit) die ersten, die dem Mörder im Osten die Hand reichten. Später ließ man die Sowjetrussen gewähren, weiter andere Länder zu besetzen, Menschen zu quälen und zu ermorden. Nichts passierte, keine Sanktionen, nichts außer wohlfeiler Sprüche.

Das änderte sich auch nicht, als die da im Osten ihre Panzer in der DDR, in Ungarn und in der Tschechoslowakei rollen ließen, um ihren Machtbereich zu sichern. Es passierte wieder nichts, man machte munter Geschäfte miteinander.

Dann kam die Wende und man war froh, dass das Riesenreich zerfiel und wir wieder ein Land werden konnten. Da sah man dann geflissentlich daran vorbei, dass man schon wenig später da im Osten wieder daran ging, sein Reich die alte Größe zurückzugeben. Die Panzer rollten weit weg und man machte noch mehr Geschäfte, schüttelte sich gern die Hände. Nur die sowjetischen Brüderküsse gab es nicht mehr.

Nun ließ Russland wieder die Muskeln spielen und meinte, dass die Krim eigentlich russisch sei. Was machte man in Deutschland? Man vergoss wie so oft Krokodilstränen  und baute eine neue Pipeline – machte also wieder Geschäfte. Erst als die russischen Panzer sozusagen vor unserer Haustür auffuhren, stellten wir auch in Deutschland fest, dass da in Russland einer im Kreml sitzt, der es ernst meint, der mehr will, als uns zu günstigen Preisen Öl und Gas zu verkaufen.

Und was machen wir? Mal keine Geschäfte mehr. Wir versuchen irgendwie den russischen Bären an die Kette zu legen, doch der schubbert sich das Fell und setzt wohl darauf, dass wir eben doch irgendwann wieder machen, was wir immer gemacht haben – Geschäfte.

Ich mache jetzt keine Geschäfte, ich frühstücke jetzt mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Willibald, Edda, Firmin

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