Morgengruß von Helmut Harff: Die Last mit dem Lastenrad

Das macht mehr Probleme als es löst



Gestern las ich etwas über Lastenräder, was ich eigentlich schon wusste, was aber so richtig niemand sagen will: Da hatte eine Studie doch tatsächlich ergeben, dass die Lastenräder unser Verkehrsproblem nicht lösen werden.

Also gemeint sind wirkliche Lastenräder, nicht die sogenannten Hollandräder, in denen man seinen Wochenendeinkauf, seine zwei Kinder oder Hunde durch die Gegend kutschieren kann. Lastenräder sind die, wie sie teilweise die Post nutzt, mit denen man bis zu einer viertel Tonne oder eine beladene Palette transportieren kann.

Zu lesen war, dass man bis zu 10 Prozent der gewerblichen Fahrten mit so einem Lastenrad erledigen kann – im Nahbereich. Doch insgesamt ist das Volumen sehr gering und die Kostenersparnis nicht der Rede wert. Das gilt auch für die Energieeinsparung. Bleibt die Frage, warum Lastenräder so gehypt werden, warum die überhaupt jemand kauft. Hier wurde darauf verwiesen, dass es eben einige Nutzer gibt, für die das Lastenrad wirklich eine Alternative ist, es aber ansonsten nur zur Imagepflege angeschafft wírd. Man hoffe, so hieß es weiter, dass diese Räder zumindest ein Anstoß dafür ist, dass das Zweitauto abgeschafft wird.

Ich habe mir dann vorgestellt, wenn man beispielsweise in Berlin Getränke nicht mehr per LKW in Läden, Spätis oder Kneipen transportieren will, sondern mit einem Lastenrad. Passen in so einen LKW 20 Paletten, so braucht man im Idealfall eben 20 Lastenräder, die diese dann die letzte Meile, also so im Umkreis von fünf Kilometer transportieren. Das sind eben 20 Räder zum Preis von mindestens 10.000 Euro und 20 Fahrer. Dazu kommt, dass man die meisten Lastenräder mit einem Gabelstapler beladen muss. Doch damit nicht genug, kann man ohne Infrastruktur vor Ort doch diese gelieferten Paletten nur per Hand abladen. Das ist schlicht wirtschaftlicher Unsinn zur Potenz, es wird nichts besser, auch das Klima nicht, ganz im Gegenteil.

Allein dieses eine Beispiel zeigt, dass das Fahrrad, in welcher Variante auch immer, das Auto nicht ersetzten kann. Es ist ein tolles Gefährt, aber eben ein Verkehrsmittel, das neben dem Auto seine Berechtigung hat. Es wird in unserer heutigen Welt aber das Auto nicht ersetzen.  Es versucht ja auch niemand mit einem Ausflugskatamaran, wie man ihn an den Weltmeeren zur Walbeobachtung einsetzt, die Containerschiffe zu ersetzten. Ups, hoffentlich habe ich da nicht jemand auf eine Idee gebracht.

Wissen Sie, wozu ich gern das Rad benutze? Zum Holen der Frühstücksbrötchen. Wobei, wenn auch noch der Bäcker im übernächsten Dorf zu macht, geht das wohl auch nur noch mit dem Auto. Doch bis dahin bekommt die Beste Frau der Welt eben noch frische Brötchen.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Matthäus, Deborah, Jonas

Foto: Pixabay

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