Nicht nur für wilde Reiter

... empfhielt Jens Riedel, Autoren-Union Mobilität, die Triumph Street Triple R



Welchen Stellenwert die Street Triple bei Triumph genießt, zeigt sich auch daran, dass für Motorradeinsteiger eigens eine A2-Version namens S mit kleinerem Hubraum im Programm geführt wird. Für alle anderen beginnt die Streetfighter-Welt mit der Street Triple R, 765 Kubikzentimetern Hubraum und 118 PS. Und das für etwas über 10.000 Euro.


Nach wie vor setzen der agressive Insektenblick der Doppelscheinwerfer und der Dreizylinder-Motor ein Statement. So gefährlich wie sie dreinblickt fährt sich die Britin zum Glück nicht. Im Gegenteil: Es ist erstaunlich, wie gut beherrschbar sich die Maschine im unteren Drehzahlbereich gibt. Bis 6000 Touren läuft der Motor relativ weich. Erst in der zweiten Hälfte des Drehzahlbandes wird die Mechanik etwas spürbarer. Bei 7000 Umdrehungen pfeffert der Triple dann noch einmal nach, schließlich liegt die Maximalleistung erst bei 12.000 Umdrehungen in der Minute an. Doch die braucht es im Alltag und auch auf der Autobahn grundsätzlich eigentlich nie. Der Motor hat auch im unteren und mittleren Bereich stets genug Dampf auf den drei Kesseln. Wer sich nicht zur Wilden Reiter GmbH zählt, der benötigt selten über 8000 Touren. Dann zeigt der Tacho im letzten Gang knapp 160 km/h an.



Beim Fahren faucht der Triple aus dumpfer Kehle. Das Handling ist spielerisch, die Lenkung lässt sich punktgenau führen. Nur beim Bremsen in Schräglage zeigt sich ein deutliches Aufstellmoment, das vor allem im Heckbereich spürbar wird. Lastwechselreaktionen sind der Triumph ansonsten aber eher fremd. Der gut 30 Zentimeter lange Sitz bietet Fahrern unterschiedlicher Statur ausreichend Positionierungsmöglichkeiten. Die Speed-Fraktion darf sich unter anderem an Laptimer, Quickshifter und einstellbarem Schaltblitz erfreuen.

Triumph spendiert der Street Triple R nicht nur den Schaltasssitenten für kupplungsfreie Gangwechsel, sondern auch die vier Fahrmodi Rain, Road, Sport und Rider. Die drei Standardstufen unterscheiden sich vornehmlich durch die Spontanität der Gasannahme. Die Bremsen sind nicht die feinfühligsten. Vorne nehmen die jeweils vier Kolben die beiden Scheiben zwar ohne großes Zaudern unmissverständlich in die Zange, hinten bedarf es aber schon eines deutlichen Kraftaufwands, um spürbare Verzögerungswerte zu erzielen. Dafür verwöhnt die Street Triple R mit einem unerwarteten Federungskomfort bei ausreichend straffer Dämpfung. Zudem gefällt die Maschine durch ihr einfaches Bedienkonzept auch beim Durchzappen des Bordcomputers. Umständliches Suchen in tieferen Untermenüs sind nicht ihre Sache. Die Fahrmodi lassen sich ganz einfach per Knopfdruck wechseln.



Triumph lockt bei der Street Triple nicht nur mit dem Styling und dem tollen Triebwerk, sondern auch mit einem attraktiven Preis. Der Testverbrauch von 5,6 Litern auf 100 Kilometer gibt ebenfalls keinen Anlass zur Klage. (Jens Riedel/cen)

Fotos: Autoren-Union Mobilität

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