Morgengruß von Helmut Harff: Mahnende Worte

… sind wie Schall und Rauch



Eines wissen wir wohl alle – mahnende Worte sind schön, doch helfen tun die nichts, von den ein, zwei Ausnahmen mal abgesehen.


Wann haben bei uns als Kinder schon mahnende Worte der Eltern, der Großeltern oder gar der Lehrer wirklich etwas bewirkt? Ich kann mich da an kaum einen Fall erinnern. Und das ging mein ganzes bisheriges Leben so. Sicherlich gab und gibt es Situationen, in denen mahnende Worte bei mir auf fruchtbaren Boden fielen. Zumindest konnten das die Mahner so sehen. Doch hörte ich auf zu rauchen, weil man mich mahnte? Hörte ich auf, zuzunehmen, weil mich mahnende Worte dazu bewegten? Nein, es war die Angst um meine Gesundheit, die Angst, vorzeitig den Löffel abzugeben.

Doch wenn das so ist und es ist ganz sicher nicht nur bei mir so, wieso meinen dann Politiker und andere wohlmeinende Menschen, dass sie mit mahnenden Worten irgend etwas erreichen? Hätte irgendein Herrscher von seinem Tun je abgelassen, wenn man an ihn mahnende Worte richtete? Hätten Typen wie Stalin, wie Hitler oder aktuell Kerle wie Putin oder der nordkoreanische Diktator auch nur auf ein mahnendes Wort gehört? Doch wenn die das nicht tun, warum spart man sich dann nicht diese Mahnungen?

Nun kann man ja den Worten auch Taten folgen lassen. Haben meine Eltern auch versucht. Da drohte man mit Sanktionen oder Folgen in der Zukunft. Da drohte man, nicht zur Oma zu fahren oder damit, dass ich mal in der Gosse enden werde. Haben solche Drohungen je etwas genutzt? Nein, ganz sicher nicht. Klar fuhren wir zu Omas Geburtstag und ob ich nach der Schule in der Gosse landen werde, war mir in der ersten Klasse schlicht egal, zumal ich gar nicht wusste, was eine Gosse ist.

Nun frage ich mich, wie oben schon geschrieben, warum man so gerne böse, aber von ihrem Treiben überzeugte Menschen mit mahnenden Worten versucht umzustimmen? Ich frage mich auch, warum man denen mit etwas droht, was die mit einem Schulterzucken abtun, abtun können?

Doch was tun? Was hat bei mir geholfen? Ich reagierte immer dann, wenn es für mich wirklich brenzlich wurde. Stand meine Gesundheit zur Disposition, war die Teilnahme an der Klassenreise wirklich in Gefahr, stand meine Versetzung auf Messers Schneide, so reagierte ich. Mich musste es treffen, nicht irgend etwas in meinem Umfeld, nicht etwas kaum fassbares. Wollen wir Diktatoren und ähnlichen Typen in die Arme fallen, so müssen wir ihnen klar machen, dass das für sie ganz persönlich gefährlich ist.

Für mich völlig ungefährlich ist mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt. Sie mahnt ja auch nicht, sie lächelt lieber.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Emmerich, Zacharias, Hardy

Foto: Pixabay

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