Schrauberland Deutschland

Immer mehr Menschen bauen am eigenen Auto



Öl-, Reifen- oder Batteriewechsel: für begeisterte Autoschrauber kein Problem. Knapp jeder zweite Autobesitzer in Deutschland (45,7 Prozent) führt nach eigenen Angaben handwerkliche Tätigkeiten am Auto selbst durch. Das ergab eine Umfrage* im Auftrag von mobile.de, Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt. Die Beweggründe für den Selbstbau am Pkw sind dabei oft finanzieller Natur.

48,4 Prozent der Selbstschrauber möchten sich vor allem den Weg zur Werkstatt sparen. Weitere Motivationsfaktoren für Hobby-Kfz-Meister sind der Spaß am Schrauben (39,6 Prozent) sowie die Möglichkeit, spezielle eigene Wünsche umzusetzen (12 Prozent). Vor allem aber spielen monetäre Aspekte eine Rolle: Zwei von drei „Schraubern“ (69,3 Prozent) wollen mit den Eigenarbeiten an ihrem Auto in erster Linie Geld sparen. Zudem geben 32 Prozent der Fahrzeugbesitzer an, sich im Zuge steigender Lebenshaltungskosten vermehrt mit dem Thema „Selbstbau und Optimierung am eigenen Auto” beschäftigt zu haben.

Unterschiede gibt es bei der Regelmäßigkeit, in der die Deutschen Hand an ihr Fahrzeug anlegen: Knapp jeder Fünfte (18,7 Prozent) tut dies nur im Bedarfsfall, 17,8 Prozent  der „Schrauber” werden hingegen mehrmals im Jahr aktiv. 14,7 Prozent greifen mindestens einmal im Monat, wenn nicht sogar häufiger, zu Inbus und Co.

Arbeiten am eigenen Auto: Top 5 der Tätigkeiten

Verglichen mit einer Umfrage von mobile.de aus dem Vorjahr stieg der Anteil der Selbstbauer deutschlandweit um 7,3 Prozent (38,4 Prozent in 2021). Die Schwerpunkte der Tätigkeiten blieben zwar unverändert, jedoch trauen sich mehr Menschen als zuvor Arbeiten wie Politur oder den Wechsel von Batterien, Relais oder Sicherungen zu:
 
1. Reifenwechsel (62 Prozent – wie 2021)
2. Batteriewechsel (50 Prozent – plus 8,1 Prozent)
3. Polituren (44,6 Prozent – plus 1,4 Prozent)
4. Wechsel von Relais und Sicherungen (36,8 Prozent – plus 6,3 Prozent)
5. Ölwechsel (34,4 Prozent – wie 2021)

Elektronische Arbeiten, wie der Einbau von Radio und Lautsprechern, sind für mehr als jeden Vierten kein Problem (29,2 Prozent). An den Wechsel von Bremsbelägen oder ähnlicher Verschleißteile wagen sich immerhin 21,2 Prozent der „Schrauber”. Mehr als zwei Drittel (70,6 Prozent) der Autobauer sind mit den Ergebnissen ihrer Arbeit zufrieden, lediglich 15,1 Prozent lassen professionell nachbessern.

Video-Tutorials als wichtigste Infoquelle


Das notwendige Wissen eignet sich fast die Hälfte der Autobesitzer (43,1 Prozent) über Tutorials aus dem Internet an. Weitere Informationsquellen sind Freunde und Familie (39,6 Prozent) sowie Experten in der Werkstatt oder im Fachhandel (24,2 Prozent). Lediglich 16,8 Prozent der Befragten gaben an, auf das eigene, bereits vorhandene Wissen zurückzugreifen. Auffällig ist: Im Jahr 2021 standen Freunde und Familie als Informationsquelle noch an erster Stelle (31,5 Prozent).

Männer schrauben mehr als Frauen

Auch im Jahr 2022 bleibt die Schrauberei am eigenen Fahrzeug offenbar eher Männersache. Mehr als die Hälfte der Männer (61,7 Prozent) tüftelt selbst, bei den Frauen sind es hingegen nur 30,4 Prozent. Der Anteil der „Schrauberinnen“, die selbst Hand am eigenen Auto anlegen, ist im Jahresvergleich um 6,5 Prozent gestiegen, während es bei den Männern ein Plus von 9,1 Prozent ist.

Foto: Pixabay

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