Morgengruß von Helmut Harff: Da hat er recht, der Papst

Das kann ich längst nicht immer behaupten


Der Papst da in Rom ist für mich als Protestant nicht „Die Kirche“, sondern ein hoher Kirchenfürst, aber eben nicht der Stellvertreter Gottes auf Erden. Papst Franziskus ist also für mich auch niemand, dem ich bedingungslos glaube. Er ist eben auch nur ein fehlbarer Mensch.

Dieser Papst meinte nun in seiner Predigt anlässlich der Feier zur Osternacht:  «Es (das Osterfest) motiviert uns, vorwärts zu gehen, das Gefühl der Niederlage hinter uns zu lassen, und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken, weil Christus auferstanden ist und den Verlauf der Geschichte verändert hat.» . Nun kann man trefflich darüber streiten, ob dafür die Auferstehung Christi verantwortlich zu machen ist. Es ist auch eher Ansichtssache, ob das Osterfest der Auslöser sein soll.

Doch das ist auch, so finde ich, ziemlich egal. Wer das glaubt, o.k., doch wichtig ist der erste Teil der Botschaft. Was sehen wir nicht alles als Niederlage, als persönliche Niederlage, als die unseres Umfeldes und als Niederlage der Menschheit an. Wir sind längst der Ansicht, dass nur eine schlechte eine gute Nachricht ist. Es gibt Menschen, die bezeichnen sich wie früher religiöse Sekten, die im kollektiven Selbstmord endeten, als „letzte Generation“. Andere meinen, dass alles so schlimm ist, dass man keine Kinder mehr in die Welt setzen kann. Sie propagieren also das Ende der Menschheit.

Und nun Papst Franziskus, der dagegen meint, das wir das Gefühl der Niederlage hinter uns lassen, und mit Zuversicht in die Zukunft blicken sollen. Dafür sollten wir das Osterfest nutzen. Er sprach sich nicht gegen den Glauben an den Osterhasen oder für den veganen Osterbraten aus. Er will, dass wir wieder erlernen, zuversichtlich zu sein. Zuversichtlich sein, das heißt eben nicht, alles und jedes zu verbieten, zu verteufeln, in Zweifel zu ziehen, zu verdammen. Zuversicht heißt für mich, alles zu versuchen, dass die Zukunft ein Ort ist, an dem man leben will. Zuversicht heißt, das Leben zu bejahen, zu lächeln, immer eine offene Tür zu sehen, wenn sich eine schließt. Man kann das Leben nur genießen, wenn man für sich die Zuversicht entdeckt.

Ostern ohne Zuversicht, das ist nicht nur für Christen sehr schwierig. Und doch – so deute ich des Papstes Botschaft – ist vielen Christen die Zuversicht abhanden gekommen. Viele Christen, vor allem oder auch gerade in Deutschland zelebrieren ihre Niederlagen. Das, so der Papst, muss sich ändern. Sonst zerbrechen wir an unserem Drang zum Negativen.

Zuversichtlich in die Zukunft blicken? Ja was sonst, wenn man wie ich jeden Morgen mit der Besten Frau der Welt frühstücken kann.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Ostersonntags-Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Waltraud, Casilda, Hugo

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