Morgengruß von Helmut Harff: Bitte hier umsteigen

… auf den ÖPNV



Seit gestern gibt es das bundesweite Deutschlandticket. Es verwundert wohl niemanden, dass es daran viel zu bemängeln gibt. Doch das interessiert mich heute nicht. Ich habe mal überlegt, was der öffentliche Personennahverkehr leisten kann.

Seit der Erfindung des ÖPNV – hierzulande war das wohl die Postkutsche - und erst recht seit dem Siegeszug der Eisenbahn, kann man Menschengruppen mit wenig Gepäck auf festgelegten Strecken und zu festgelegten Zeiten über weite Strecken von a nach b transportieren. Das ist der große Vorteil des ÖPNV, zumal das relativ schnell und komfortabler geht.

Doch eigentlich hat sich bis auf andere Sitze und anderen Farben sowie umweltfreundlichere Antriebsarten so gut wie nichts geändert. Es werden Menschen mit wenig Gepäck von einer zur anderen Haltestelle kutschiert. Das nutzen viele Menschen.

Doch reicht das aus, auf den individualen Verkehr zu verzichten? Nein, weder die Postkutsche – sprich Bus – noch die schienengebundenen Bahnen konnten den Individualverkehr ersetzen. Selbst der neue britische König – ein Öko-Mann – fährt nicht mit dem Bus zu seiner Krönung, noch bringen die meisten Menschen ihren Wochenendeinkauf mit dem Bus nach Hause. Man stelle sich vor, wenn alle Urlauber ihr gerade so ins Auto passende Reisegepäck mit den Zug oder den Überlandbus mitnehmen würden. Es reicht eigentlich schon, wenn man sich vorstellt, dass alle Kita-Kinder mit Bahn und Bus – bitte im Buggy – gebracht werden.

Nein, der ÖPNV in der heutigen Form ist ein sehr wichtiger Teil der Mobilität, doch das individuelle Vehikel kann er so nicht ersetzen. Hier braucht es bei den Planern, aber vor allem bei denen, die neue Verkehrssysteme entwickeln ganz neue Ideen. Doch ich sehe da noch lange kein Licht am Ende des Tunnels, zumindest keines, das realistisch und bezahlbar ist und für das wir über genügend Manpower verfügen.

Das alles lässt für mich nur einen Schluss zu, dass auch ein Null-Euro-Deutschlandticket den Individualverkehr nicht nennenswert einschränken wird. Ganz im Gegenteil, motorisierte Menschen werden dann noch weniger Bahn und Bus fahren, weil der ÖPNV dann endgültig an seine Kapazitätsgrenze stösst.

Keine Kapazitätsgrenzen gibt es bei meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Siegmund, Boris, Zoë

Foto: Pixabay

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