Morgengruß von Helmut Harff: Klimakiller Freizeit

Geht es auch anders?



Wenn es um den Beitrag von uns Deutschen zur Rettung des Klimas auf der Erde geht, dann hört man immer wieder von Autos mit Verbrennermotoren, vom Heizen mit fossilen Brennstoffen, von Kühen mit Blähungen und sonst noch einigem.

Nichts zu hören ist von unserem Freizeitverhalten. Selbst die Letzte Generation scheint dieses Thema noch nicht für sich entdeckt zu haben. Dabei produzieren wir als eine der führenden Freizeitgesellschaften   gerade außerhalb unsere Arbeit Unmengen an klima- und umweltschädigender Stoffe.

Doch muss das so sein? Sicherlich nicht, wenn wir einfach mehr arbeiten würden. Doch das Gegenteil ist ja der Fall und als Rentner hat man dann noch etwas mehr Freizeit, die man füllen will. Bekanntlich füllen die Beste Frau der Welt und ich unsere Freizeit mit dem Versuch, mit wenigen Schlägen einen Golfball ins Loch zu befördern. Das machen wir in der Lausitz, suchen aber auch den Vergleich mit anderen Golfern.

So fahren wir heute zu einem Wettkampf mit dem Golfclub Przytok im benachbarten Polen. Mit dem Auto brauchen wir 90 Minuten. Doch wie lange dauert es mit öffentlichen Verkehrsmittel? Zumindest Google bietet dahin überhaupt keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmittel an. Es bleibt also nur das Auto. Und wie ist das, wenn wir demnächst nach Meran zu einem Turnier reisen? Da ist die Reisezeit mit dem Auto ähnlich lang, wie mit dem Zug – zumindest theoretisch. Bekanntlich ist ja die Bahn nur in Ausnahmefällen wirklich pünktlich. Da sind 10 Minuten Umsteigezeit in München wohl zu knapp bemessen. Wenn man dann noch bedenkt, dass wir beide mit sechs Gepäckstücken reisen, die teilweise auch noch sperrig sind, so ist die Bahn keine wirkliche Alternative, zumal München nicht der einzige Umsteigebahnhof ist und ich auch nicht wüsste, wo man dort sein Gepäck unterbringen kann. Am Ende wartet dann noch ein Linienbus.

Surfer, Radfahrer aber auch Skifahrer stehen vor den gleichen Problemen. Auch mit zwei Kinderwagen wird das alles mehr als kompliziert. Wenn wir also auf das Auto zugunsten des ÖPNV verzichten und für kürzere Fahrten nur noch ein E-Auto nutzen sollen, dann muss der ÖPNV so ertüchtigt werden, dass der nicht nur für Dienstreisende mit einem Köfferchen, sondern auch für alle Reisenden mit mehr Gepäck wirklich sinnvoll ist.

Doch ehrlich, ich wette meine Golfausrüstung darauf, dass ich das nicht mehr erleben werde, selbst wenn ich 100 werde.

Ja, ich werde 100 und  Schuld daran ist nicht zuletzt mein Frühstücks mit  der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Gotthard, Sigrid, Jutta

Foto: Pixabay

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