Morgengruß von Helmut Harff: 78 Jahre Frieden

Und doch sind die Spuren noch zu sehen



Sag wo die Soldaten sind
wo sind sie geblieben?
Sag wo die Soldaten sind
was ist geschehen?


So sang einst Marlene Dietrich und die Frage stellten sich seit dem 8. Mai 1945 weltweit Millionen Menschen. Die einfach Antwort ist: SIE SIND TOD!

78 Jahre Frieden in Deutschland und allen umgebenden Ländern – das ist wirklich etwas historisches. Wir müssen uns immer daran erinnern, dass das alles andere als selbstverständlich ist. Wir müssen nicht mehr fragen, wo die Soldaten sind.

Und doch, auch wenn die menschlichen Zeitzeugen allmählich verschwinden, gibt es noch viele andere Zeugnisse des heute vor 78 Jahren zu Ende gegangenen 2. Weltkrieges. Wenn ich mich hier in der Lausitzer Stadt Forst an der Neiße, direkt an der polnischen Grenze umsehe, dann sind die Spuren des Krieges unübersehbar. Zerstörte Brücken über den Grenzfluss, noch immer kaputte Industriegebäude und eine nur sehr halbherzig aufgebaute Innenstadt zeugen noch immer vom Krieg. Davon zeugen auch die Soldatengräber und die Denkmale, die auch an den 1. Weltkrieg und den von 1870/71 erinnern. Sie erinnern an die Soldaten, von denen man vielfach bis heute nicht weiß, wo die geblieben sind.

Vor diesem Hintergrund blicke ich in Richtung Osten, in Richtung Ukraine. Da, genau wie in Russland fragen sich täglich mehr Menschen „Sag wo die Soldaten sind…“. Sie sind im „besten“ Fall in  Gefangenschaft, im schlimmsten vermodern sie irgendwo. Nur vergessen sind sie nicht. Mit Blick in Richtung Ukraine frage ich mich auch, wie lange es dort dauern wird, bis wenigstens die massivsten Kriegsschäden beseitigt sein werden. Ob das „schon“ in 78 Jahren der Fall sein wird? Ich glaube das nicht, wenn das im wesentlich reicheren Deutschland nicht der Fall ist, wie soll das in der ärmeren Ukraine möglich sein?

Ich meine, dass wir gerade den 8. Mai dazu nutzen sollten, alles dafür zu tun, dass niemand mehr um einen Soldaten bangen muss. Es gibt nur eines, was den Menschen in der Ukraine und auch denen in Russland hilft und das ist Frieden. Es darf kein Soldat mehr fallen, es darf kein Zivilist mehr sterben oder auch nur verwundet werden. Es darf auch kein Gebäude, keine Brücke, kein Wasserwerk mehr zerstört werden. Das und nur das muss die Botschaft des heutigen Tages sein.

Ganz friedlich werde ich jetzt mit der Besten Frau der Welt frühstücken.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Ida, Ulrike, Ulla, Klara

Foto: Pixabay

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