Die richtige Krankenkasse finden

Einige Tipps



Die richtige Krankenkasse zu finden, mag auf den ersten Blick gar nicht so einfach sein. Zwar können Sie je nach Status und finanzieller Situation nicht zwischen privater (PKV) und gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) auswählen.


Gleichwohl gibt es in beiden Gruppen eine Vielzahl unterschiedlicher Anbieter, für deren Auswahl Sie sich ausreichend Zeit nehmen sollten. In diesem Artikel erfahren Sie, auf welche Dinge Sie achten müssen und welche Krankenversicherung für welche Personengruppe infrage kommt. Die Regelungen mögen auf den ersten Blick kompliziert aussehen. Wenn man Sie aber erst einmal verstanden hat, sind Sie gar nicht so schwierig.
 
Seit dem 01 Januar 2009 gilt in Deutschland eine allgemeine Krankenversicherungspflicht. Das bedeutet, das jeder, der hier seinen Wohnsitz hat, Mitglied einer Krankenkasse sein muss. Dieser Sachverhalt ist jedoch nicht zu verwechseln mit der Pflichtversicherung für abhängig Beschäftigte. Auch Selbstständige, Arbeitssuchende oder Beamte müssen seither krankenversichert sein. Klar ist, dass für jede Zielgruppe unzählige Angebote existieren, beispielsweise Studentenversicherung oder private Krankenversicherung für Beamtenanwärter.  

Achten Sie bei der Auswahl der Krankenkasse auf diese Punkte

Sowohl bei den gesetzlichen als auch privaten Krankenkassen haben Sie eine große Auswahl. Aktuell (Stand 2023) gibt es in Deutschland 96 GKV und 42 PKV. Die Wahl einer Krankenkasse hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter persönliche Vorlieben, individuelle Gesundheitsbedürfnisse und finanzielle Situation. Es ist wichtig, dass Sie die Leistungen und Angebote der verschiedenen Krankenkassen vergleichen.

Achten Sie insbesondere auf diese Punkte:
•    Leistungen: Überprüfen Sie die Leistungen, die von der Krankenkasse angeboten werden, wie zum Beispiel ärztliche Behandlungen, Medikamentenversorgung, Krankenhausaufenthalte, Vorsorgeuntersuchungen, Zahnbehandlungen, alternative Medizin usw. Stellen Sie sicher, dass die Krankenkasse die Leistungen abdeckt, die Sie benötigen.

•    Beitragssätze: Vergleichen Sie die Beitragssätze der Krankenkassen. Berücksichtigen Sie dabei nicht nur den monatlichen Beitrag, sondern auch Selbstbehalte, Zuzahlungen und Zusatzbeiträge.

•    Zusatzleistungen: Einige Krankenkassen bieten zusätzliche Leistungen wie Bonusprogramme, Zuschüsse für bestimmte Gesundheitskurse, alternative Therapien, Impfungen oder Reiseimpfungen an. Gerade die letztgenannten Punkte sind sehr wichtig für einen entspannten Urlaub.

•    Servicequalität: Informieren Sie sich über die Servicequalität der Krankenkassen, z. B. Erreichbarkeit, Kundenzufriedenheit, Online-Services und Unterstützung bei Anträgen oder Fragen.

•    Regionale Unterschiede: Beachten Sie, dass es regionale Unterschiede geben kann. Einige Krankenkassen bieten möglicherweise spezifische Leistungen oder Verträge nur in bestimmten Regionen an.

•    Familienversicherung: Wenn Sie eine Familie haben, prüfen Sie, welche Leistungen und Konditionen die Krankenkasse für mitversicherte Familienangehörige anbietet.

Es kann hilfreich sein, einen Krankenkassenvergleichsrechner oder eine unabhängige Beratungsstelle zu nutzen, um verschiedene Krankenkassen miteinander zu vergleichen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Privat oder gesetzlich – das ist hier die Frage

Tatsächlich können Sie nicht vollkommen frei zwischen einer PKV und einer GKV wählen. Als Angestellter sind Sie beispielsweise bis zu einem bestimmten Einkommen gesetzlich pflichtversichert. Man spricht dabei auch von einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit. Ab der sogenannten Beitragsbemessungsgrenze, die derzeit bei einem Bruttojahreseinkommen von 59.850 EUR/Jahr bzw. 4.987,50 EUR/Monat liegt, können Sie sich aber auch privat krankenversichern. Zudem gibt es noch weitere Möglichkeiten, sich von der Sozialversicherungspflicht befreien zu lassen. Je nach konkreter Situation sollten Sie sich das aber gut überlegen, denn ab einem Alter von 55 Jahren schließt der Gesetzgeber die Rückkehr in eine GKV kategorisch aus.

Studenten haben (de facto) die Wahl

Interessant stellt sich die Situation auch für Studenten dar: Diese unterliegen zwar ebenfalls der Sozialversicherungspflicht (und damit der Verpflichtung, sich über eine GKV abzusichern), doch können Sie sich auch befreien und privat versichern lassen. Eine erneute Aufnahme in die GKV kommt meistens in Betracht, wenn nach Abschluss des Studiums eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen wird. Wenn Sie sich unsicher sind, welche Krankenversicherung zu Ihnen passt, lassen Sie sich am besten von einem Experten beraten.

Foto: Pixabay

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