Morgengruß von Helmut Harff: Aufstand gegen Kreml beendet

Was ist da nur in Russland los? Ich sehe nur noch völlig verdutzt auf das Reich im Osten. In welchem Land gibt es Privatarmeen? Welcher autokratischer Herrscher erlaubt deren Existenz, bedient sich solcher Truppen, wenn es die eigene Armee nicht schafft, militärische Ziele zu erreichen?

Mal ehrlich, wenn so etwas vor Jahren ein Autor zum Romanstoff gemacht hätte, er hätte wohl kaum einen Verleger gefunden. Und doch gibt es Privatarmeen wie die sogenannte Wagnerarmee des Milliardärs und einstigem Putinfreund Jewgeni Prigoschin. Wie zu lesen ist, ist aber die Wagnertruppe nicht die einzige bewaffnete Truppe außerhalb der regulären russischen Armee.

Nun war wohl einerseits Jewgeni Prigoschin – dessen Söldner in der Ukraine der russischen Armee immer wieder aus der Patsche helfen mussten – mehr als nur sauer auf die russische Generalität. Andererseits fühlte er sich so stark, einen Marsch auf Moskau anzutreten, um zu mindestens den Verteidigungsminister zum Rücktritt zu zwingen. Dabei besetzte er die Millionenstadt Rostow am Don mal so im Vorbeigehen ohne das wohl ein Schuss fiel. Für mich ist das ein Zeichen, dass die reguläre russische Armee zumindest nicht bereit ist, gegen ihre Söldner-Kameraden zu kämpfen.

Das muss man im gar nicht so weit entfernten Moskau sehr aufmerksam registriert haben, denn von den Drohungen gegen Prigoschin und seiner Truppe Seites Putins blieb nichts weiter, als ein wortkarger Rückzug. Der Deal scheint zu lauten: Lässt Du uns im Kreml in Ruhe, passiert Dir und Deinen Söldnern nichts. Und schon dreht der Wagnertrupp um und deren Chef schlägt sein Oberkommando in Belaruss auf. Wäre ich Putin, würde ich mir auch Sorgen machen, dass Menschen in Rostow die Wagnertruppe bei ihrem Abzug mit Applaus bedachte. Aber vielleicht war man auch nur froh, dass der Kelch eines Bürgerkrieges an ihnen vorbei gegangen ist.

Eines ist für mich aber klar: So wirklich fest sitzt Putin nicht an seinem langen Besprechungstisch im Kreml. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes angreifbar geworden.

Ohne Kettengerassel genieße ich jetzt mein  Frühstück  mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Eleonora, Ella, Dorothea, Doris

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