Verrückt nach Berge - Teil 2

An nichts zu denken war mein Sinn



Auf schönem Waldweg ergab sich ein Schritt nach dem anderen. Vor langer Zeit kullerten von den Berghängen mächtige Felsbrocken herab.




Und plötzlich sah ich eine ganze Menge von Türkenbundlilien. Der Türkenbund ist besonders geschützt und ich habe ihn nur sehr selten gesehen.



Die ganze Zeit begleitet mich das Panorama der Gipfel des Latemar. Als Flachländer und Städter kann ich mich nicht satt sehen und muss ständig stehen bleiben und die Aussicht geniessen.



Doch plötzlich werde ich aus meiner Träumerei gerissen. Da ist der Weg mit einem Flatterband gesperrt und ein Schild „Umleitung“ zwingt mich den unwegsamen Hang hinauf. Das ist gar nicht nett.



Doch am Ende der Umleitung hat sich alles aufgeklärt. Hier stand eine große Maschine, die die gefällten Baumstämme aus dem Wald geholt hat und gleich entästet hat und aus transportfähige Länge geschnitten hat.



Nun konnte ich mich meinen Träumen weiter hingeben. Nun war der Weg nicht schwer. Wenn man jedoch oben auf den Höhenwegen unterwegs ist, sollte man schon einiges an Erfahrung mitbringen. Gibt es eigentlich eine Schule, die lehrt, welche Bedingungen man beim Wandern im Gebirge beachten muss? Da sind zum Einen die richtige Kleidung und das Schuhwerk. Das empfiehlt in der Regel der Wanderausrüster je nach seinem Lagerbestand. Bei wem lernt man Trittsicherheit,den Umgang  mit Höhenangst? Der Wanderleiter, der Bergführer kann nicht auf jeden einzelnen in der Gruppe eingehen. Es gibt Unterricht für fast alle Sportarten. Es gibt Skischulen, aber Wanderschulen gibt es nicht.



Und schon bin ich am Karer See, am Lago di Carezza, wie die Italiener sagen, angekommen, meinem heutigen Wanderziel.

Fotos: Martina Brunotte

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