Morgengruß von Helmut Harff: Sorgloses Leben

Können wir das?



Im Radio ging es heute beim Wort zum Tage einer Pastorin um das sorglose Leben der Mauersegler vor ihrem Fenster. Selbstverständlich stellte sie eine Verbindung zur Bibel her. Doch sie fragte sich auch, ob sie das könnte, so sorglos leben wie die Vögel, die fast ihr ganzes Leben in der Luft verbringen.


Selbstverständlich verneinte sie die selbst gestellte Frage. Selbstverständlich kann sie nicht leben, ohne sich Sorgen zu machen. So sind wir Menschen nun mal gestrickt. Doch die Frau da im Radio meinte, dass wir eben doch was von den Vögeln lernen können. Sie meinte, dass wir es schon lernen könnten, uns weniger Sorgen zu machen. Und, sie hatte eine Idee, die Idee, eine  Sorglos-Schule zu eröffnen.

Eines ist mal klar, an Schülern sollte ihr es nicht fehlen. Allein hierzulande gäbe es fast 80 Millionen, die sich alle Sorgen machen. Wobei, so ganz stimmt das nicht, denn es gibt wahrscheinlich genau so viele, die sich zu viele, die sich auch gern unsinnige Sorgen machen.

Ja, wir müssen uns sorgen, müssen auch vorsorgen. Doch mal ehrlich, worüber wir uns so alles Sorgen machen, das geht auf keine der sprichwörtlichen Kuhhaut. Ja, wir machen uns beispielsweise genau über so eine Kuhhaut sorgen, doch warum? Wir haben viele Dinge, die uns Sorgen machen. Doch brauchen wir diese Dinge? Nein, ich will nichts gegen Besitz sagen, doch wenn uns die Sorgen darüber schier auffressen, uns krank machen, unsere Beziehungen belasten oder gar zerstören, dann sollten wir uns Sorgen machen. Wir sollten uns Sorgen um uns machen.

Wie sagte die Geistliche im Radio: Sorgen sorgen nicht für ein längeres Leben. Stimmt, kann ich da nur aus eigenem Erleben sagen. Wenn ich mir über Dinge Sorgen mache, dann führt das ja auch nicht dazu, dass es mir besser geht. Vielmehr bin ich dann nicht mehr konzentriert auf der einen Seite und kann auf der anderen nicht entspannen. Die Folge: Ich schlafe schlecht und mein Magen grummelt. Das macht mir wiederum Sorgen. Schön, wie schnell sich da ein Teufelskreis schließt.

Wenn man den nicht selber durchbrechen kann, dann sollte man wohl doch eine Sorglos-Schule besuchen. Da es die im realen Leben mit realen Lehrern nicht gibt, muss man mal darüber nachdenken, wer einem aus seinem Sorgensog ziehen kann. Dafür gibt es aber leider eine Bedingung: Man darf nicht schon von seinen wirklichen und vermeidlichen Sorgen aufgefressen worden sein.

Vielleicht noch ein Zitat der Frau im Radio: Ich habe alles, aber Sorgen.

Ich habe jetzt keine Sorgen, ich frühstücke jetzt mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Ignatius, Joseph v. Ar., Herrmann

Foto: Pixabay

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