Morgengruß von Helmut Harff: Das kostet nichts, das wird alles abgebucht

Das ist mein Spruch des Jahrzehnts



„Das kostet nichts, das wird alles abgebucht“ erinnert mich an den Loriotfilm „Papa Ante Portas“. Ich hörte den Spruch von einem, der in einem Callcenter Leuten etwas verkaufen soll, was die vielleicht nicht wirklich benötigen und was eben etwas kostet.


Ja, wir sollen überall mit Karte bezahlen. Und warum das? Weil wir dann eben keinen sauer verdienten, ja nicht einmal einen geschenkten Euro abgeben müssen. Man gibt nur ein Plastikkärtchen hin und bekommt das auch noch ohne jede Beschädigung zurück. Nichts passiert, nichts bezahlt, wird ja alles abgebucht.

Das mit dem abbuchen lassen, ist uns inzwischen so in Fleisch und Blut übergegangen, dass wir vielfach vielleicht noch einen 50-Euro-Schein in der Tasche haben, ansonsten nur unsere Geld-Karte(n). Warum eigentlich auch nicht, wenn wir uns unsere Pin merken können und auch sonst recht vorsichtig sind, kann man uns so kaum noch unser Geld stehlen. Und die Karte kann man ja auch schnell sperren lassen.

So weit so gut, doch es gibt immer mehr Situationen, da gilt eben nicht (mehr) „Das kostet nichts, das wird alles abgebucht“. Mal kann ich den Parkautomaten nicht mit einer Geldkarte füttern, mal will man im Restaurant nur Bargeld, mal kann ich auf dem Golfplatz meine Platzrunde nur bar bezahlen. Gerade sagte mir eine Wirtin, dass wir unser Ferienquartier nur in bar bezahlen können. Da muss ich dann sogar hunderte Euro von der Bank holen.

Warum gilt augenscheinlich eben nicht mehr überall der Spruch „Das kostet nichts, das wird alles abgebucht“, sondern der alte Satz, wonach nur Bares wahres ist? Haben viele Zeitgenossen erkannt, dass „Das kostet nichts, das wird alles abgebucht“ eben nur ein Trick ist, uns mehr als von uns gewünscht bezahlen zu lassen? Doch eine Parkuhr ohne Kartenschlitz? Eine Ferienunterkunft nur cash bezahlen? Ist das wirklich zeitgemäß?

Ja, es gibt Situationen, da ist die Geldkarte auch bei mir nicht die erste Wahl, denn sie  versagt schlicht. Wo? Beispielsweise, wenn ich eine Gefälligkeit, einen guten Service mit einigen Euros vergelten will, wenn ich einem Straßenmusiker seine Gage in den Hut werfen will oder auch, wenn ich beim Bäcker mein Frühstücksbrötchen bezahlen will.

Stichwort  Frühstück: Die Beste Frau der Welt hat doch gestern Brötchen gebacken. Die kosten nichts und werden auch nicht abgebucht.

Ich wünsche ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Alfons, Kenneth, Peter F., Uwe

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