Morgengruß von Helmut Harff: Unsere Nachhaltigkeit

Womit erkaufen wir die



Wir wollen nichts weiter, als die Welt retten, wir wollen das Weltklima retten, wir wollen alle Frauen vor den Männern, wir wollen die Männer vor dem Krieg und die Kinder vor der Arbeit retten. Wir wollen alle vor Diktatoren und vor dem Verbrauch von fossilen Rohstoffen und alle vor dem Missbrauch retten. Wir sind ja soooo gut.

Doch für mich bleiben da vor allem zwei Fragen: Die eine ist, ob die anderen überhaupt von uns gerettet  werden wollen. Wer sind wir, wenn wir meinen, dass nur wir die Menschheit retten, zumindest erziehen können? Was bilden wir uns eigentlich ein.

Die zweite Frage ist die, zu welchem Preis wir beispielsweise unsere Landwirtschaft, unsere Wälder umbauen. Zu welchem Preis tun wir vieles dafür, die Verbrennerautos abzuschaffen? Zu welchem Preis tun wir so, als ob wir unseren Müll reduzieren? Und zu welchen Preis rüsten wir nicht nur uns, sondern weite Teile der Erde auf?

Aus meiner Sicht gibt es hier zwei Antworten. Die eine ist, dass wir das auf unsere Kosten tun. Das sieht man allein schon daran, dass unser Wirtschaftswachstum hinter dem Russlands liegt, das einen Krieg führt und angeblich unter unseren Sanktionen ächzt. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass darunter vor allem die armen Nationen, die wir so toll als Dritte Welt bezeichnen, leiden. Die hungern, die leiden, die ersticken in unsrem Müll und die sterben – und das nicht nur durch unsere Waffen.

Doch was sollten wir tun? Uns nicht immer fragen, was uns nützt, was unserem Weltretterwahn nützt. Wir sollten uns lieber fragen, was es den anderen nützt, wenn wir weniger ernten, wenn wir unseren Müll, unsere alten Autos, unsere dort produzierte und nun nicht mehr geliebten Klamotten  in den armen Ländern abladen. Für mich ist klar, es nützt nur uns. Wir können uns hierzulande auf die Schulter klopfen, während die Zahl der Menschen, die weltweit hungern und an unzähligen Krankheiten, an den Folgen von Kriegen sterben.

Nein, wir sind in der Masse keine Gutmenschen, wir sind  Egoisten. Doch wir tun eben sehr gerne so, als ob ohne unser Tun die Welt bereits morgen untergeht.

Die Welt retten? Das ist keine Intention bei meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Lydia, August, Nikodemus

Foto: Pixabay

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