Volkswagen tut alles, um auch Enthusiasten die Elektromobilität schmackhaft zu machen. Schönstes Beispiel: Das ID GTI Concept, das am Vorabend der Münchner IAA enthüllt wurde.
Es basiert auf der Studie ID 2all, die in absehbarer Zeit als ID 2 in Serie gehen dürfte – zu einem Einstandspreis von unter 25.000 Euro. Dass es eine GTI-Version geben wird, wie einst von den klassisch angetriebenen Vorläufern Lupo und Up, darf nach den überaus positiven Reaktionen beinahe schon als ausgemacht gelten.
Die Mannschaft um VW-Chefdesigner Andreas Mindt hat sich dem ID GTI Concept von verschiedenen GTI-Generationen inspirieren lassen. Das geht los bei der Farbgebung: Die beiden Exponate auf der IAA sind in den klassischen GTI-Farben Marsrot und Diamantsilber-Metallic lackiert; vor allem bei letzterer Variante kommen die roten Zierstreifen gut zur Geltung. Die Alufelgen, auf voluminöse Pneus der Dimension 245/35 R 20 aufgezogen, verweisen sowohl auf die ersten Stahlfelgen des GTI als auch auf die von Isdera-Gründer Eberhard Schulz entworfene Pirelli-Felge, mit der Anfang der 80er-Jahre eine Sonderserie ausgerüstet war. Die Radnabenabdeckung ist einem Golfball nachempfunden.
Dank Kotflügelverbreiterungen 20 mm breiter und mit Tieferlegung 20 mm flacher als der ID 2all weckt das GTI Concept Emotionen. Der in der C-Säule versteckte hintere Türgriff kaschiert die Viertürigkeit erfolgreich. Die Aufkleber an den Türunterkanten und am Heck sind von den Clubsport-Modellen inspiriert.
Auch das Interieur weist retrofuturistische Elemente auf. Zum Beispiel das stark abgeflachte Lenkrad mit der charakteristischen Vertiefung der ersten GTI-Generation und transluzenten Elementen, die Sitze mit einer Neuinterpretation des klassischen GTI-Stoffs oder auch die digitale Instrumentierung, die je nach Fahrmodus „Silver“, „Red Turbo“ oder „GTI Turbo“ mit einem völlig unterschiedlichem Look aufwartet. Die Möglichkeit, „Achievements“ zu erringen, trägt den Vorlieben der Gaming-Generation Rechnung. Praktisch ist der Fünfsitzer auch: Der Gepäckraum lässt sich von 490 auf stolze 1330 Liter erweitern.
Klare GTI-Gene auch beim Antrieb: Auch das ID. GTI Concept, ein leistungsgesteigerter ID.2, ist ein Fronttriebler, über die exakten Daten schweigen sich die Wolfsburger allerdings noch aus. Klar ist: Das Auto soll – auch in dieser Hinsicht typisch GTI – alle Altersklassen und sozialen Schichten ansprechen – im Gegensatz zum deutlich schärfer ausgelegten, etwas juvenil wirkenden Schwestermodell Cupra Urban Rebel. Fahrspaß dürften sie alle bieten – und vielleicht den einen oder anderen Skeptiker dazu animieren, sich etwas eingehender mit der Elektromobilität zu beschäftigen. (aum/jm)
Foto: Autoren-Union Mobilität/Volkswagen
VW ID GTI Concept
Mit Nostalgie in eine neue Zeit auf der IAA
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