Gesundheits-News vom 10. November 2023

Thema heute: Der osteoporotische Wirbelbruch – Teil 1



Zu den Erkrankungen, die speziell älteren Menschen große Sorgen machen, gehört die Osteoporose, zu gut Deutsch, der Knochenschwund. Das ist eine weit verbreitete Erkrankung, bei der die Knochen porös werden und leicht brechen. Besonders schlimm ist es, wenn es dabei zu Brüchen von Wirbelkörpern kommt.

Prof. Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen
Universitätsklinik Regensburg am Standort Bad Abbach:

Solche Wirbelkörperbrüche werden mitunter nicht erkannt oder als harmlos abgetan, aber man muss sie behandeln. Denn 30 % der betroffenen Patienten erholen sich davon nicht oder sind sogar pflegebedürftig und von diesen wiederum versterben bis zu 20 % zwar nicht direkt am Bruch, aber an den Folgen daraus - aus der resultierenden Bettlägerigkeit wie zum Beispiel Lungenentzündung und Thrombose.


Wichtig ist, diese Wirbelbrüche zu erkennen, sie richtig einzuordnen und entsprechend zu behandeln. Darauf ist das Wirbelsäulenteam der Orthopädischen Universitätsklinik spezialisiert. Für die Patienten ist es dabei hilfreich, dass die Therapie oft konservativ, also ohne Operation erfolgen kann.

Prof. Dr. Joachim Grifka:
Wenn man den konservativen Weg einschlägt, ist eine gute Schmerzmedikation wichtig. Immer gehört eine Physiotherapie dazu, manchmal auch Bandagen. Mit dieser Behandlungsweise kommen viele Seniorinnen und Senioren rasch wieder auf
die Beine.


Zwar bricht der betagte Knochen anders als bei jungen Menschen, Gott sei Dank sind auch Splitterbrüche, die das Rückenmark gefährden, recht selten. Allerdings führt das ungleiche Zusammensinken der eigentlich tonnenförmigen Wirbelkörper manchmal zu schweren Fehlformen wie dem sogenannten Witwenbuckel. Dabei führen viele durchlaufende Brüche in Brust und Lendenwirbelsäule dazu, dass die Frauen, die es überwiegend trifft, quasi in sich zusammensinken. Sie benötigen zur Abstützung beim Gehen dann oft einen Rollator, um nicht nach vorne zu kippen.

Prof. Dr. Joachim Grifka:
Bei der Osteoporose ist die Früherkennung wichtig. Die Knochenfestigkeit ist um das 25. Lebensjahr am stärksten. Danach nimmt sie stetig ab. Bei Frauen kann es nach den Wechseljahren sogar zu einem rapiden Abfall der Knochenfestigkeit kommen. Daher achten wir in unserer Klinik sehr genau darauf, ob Patientinnen oder Patienten gefährdet sind.

Aus diesem Grund achtet man in der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg grundsätzlich auf Osteoporose-Risiken. Bei Operationen von Patienten über 40 Jahren wird das
Risiko mit einem speziell entwickelten Fragebogen vorab geprüft. In der kommenden Woche werden wir speziell das Thema „Operationen bei Wirbelbrüchen“ näher betrachten.

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