Morgengruß von Helmut Harff: Da geht einiges schief

… in und bei Pisa



Pisa, das ist wohl die Stadt mit dem bekanntesten schiefen Turm. Ob das aber viele deutsche Schülerinnen und Schüler wissen, darf angesichts der PISA-Studie getrost bezweifelt werden.


Nun hat die italienische Stadt mit der Studie nichts zu tun. PISA ist ja lediglich die Abkürzung von "Programme for International Student Assessment" . Das steht für den weltweit wichtigsten Schulvergleichstest. Dabei werden die Kompetenzen von 690.000 15-jährigen Jugendlichen  aus 81 Ländern und Volkswirtschaften beim Lesen, in Mathematik und Naturwissenschaften erfasst.

Knapp ein Drittel der 15-jährigen deutschen Schülerinnen und Schüler hat in mindestens einem der drei getesteten Felder nur sehr geringe Kompetenzen. Etwa jeder sechste Jugendliche hat in allen drei Bereichen deutliche Defizite.  

Nun wird über Ursachen und Auswirkungen wieder heftig diskutiert. Gebetsmühlenartig wird nach mehr Geld und mehr Lehrern gerufen. Doch mich beschäftigte sofort eines: Wie kann es sein, dass diese Jugendlichen, die ja eigentlich alle in der 9. Klasse sein müssten, es bis dahin geschafft haben?  Ja, wenn ich richtig nachgelesen habe, dann  lag die Quote der Sitzengebliebenen bundesweit im Schuljahr 2021/2022 bei 2,4 Prozent. Damit sind tausende von Jugendlichen versetzt worden, obwohl die „Pisa“ vielleicht „Biessa“ schreiben und für die 10 x 2 = 12 ist. Ganz ehrlich, das hat weder mit Lehrermangel noch mit maroden Schulen, noch mit schlechter Internetanbindung der Schulen zu tun.

Aus meiner Sicht ist da schon sehr viel im Kindergarten und der Grundschule schief gelaufen, denn es stimmt nun mal, das Hans nicht lernt, was Hänschen nicht lernte. Ich bin überzeugt davon, dass das zumindest in weiten Teilen daran liegt, dass man Kinder mit sehr unterschiedlichen  Sprach- und sonstigen Kenntnissen, aber auch anders lernbehinderte Kinder gemeinsam mit den anderen in einer Klasse unterrichtet. Die einen müssen gefördert werden, die anderen langweilen sich – mit dem Ergebnis, dass viele nicht viel vom Unterricht haben.

Ich befürchte auch, dass der Verzicht auf Leistungserbringung nicht gerade förderlich ist, dass die Kinder in Kita und Grundschule nicht lernen, was sie später befähigt, den Unterrichtsstoff überhaupt aufzunehmen. Ohne sehr gute Kenntnis des ABC´s und der vier Grundrechenarten, ohne erste naturwissenschaftliche Kenntnisse wird das später eben nichts, was ja die aktuelle PISA-Studie aufzeigt.

Man könnte leicht bösartig sagen, dass der Pisa-Turm längst umgefallen wäre, hätte man dessen Sicherung denen überlassen, die in Deutschland auch ohne Kenntnisse die Schule absolvierten.

Frühstück mit der Besten Frau der Welt? Dafür reicht auf jeden Fall, was ich vor über 50 Jahre in der Schule lernte.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Johanna, Hartmann

Foto: Pixabay

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