Morgengruß von Helmut Harff: Auf zum Subbotnik

Wir in der DDR sozialisierten kennen noch den Aufruf zum Subbotnik. Das Wort stammt aus dem russischen und bedeutet ganz harmlos Sonnabend oder je nach Gegend Samstag.

DER Subbotnik in seiner auch im Arbeiter-und Bauernstaat bekannten Form geht allerdings auf den Gründer der Sowjetunion Lenin zurück. 1919 wurde das erste mal zum revolutionären unbezahlten Arbeitseinsatz am Samstag aufgerufen. Ob die Teilnahme freiwillig war, weiß ich nicht. Ich habe mich vor solchen Aktionen in der DDR eher gedrückt.

Doch das ist lange Geschichte. Wobei, so ganz stimmt das nicht, denn vom Subbotnik ist bundesweit der ehrenamtliche Arbeitseinsatz geblieben.  Dazu rufen Kommunen und vor allem viele der 345.730 Vereine, aber auch Kirchen und andere Organisationen auf. Ich habe solche Aufrufe nur noch nicht von der Bundesregierung, der Bundeswehr und der Geheimdienste erhalten.

Nun, im Frühling ist die Hochzeit für Subbotniks, für Arbeitseinsätze am Wochenende. So werden sich auch an diesem Wochenende hunderttausende, bewaffnet mit Gartengeräten, Pinseln und sonstigen Gerätschaften einfinden, die Umgebung oder die Vereinshäuser und –areale wieder auf Vordermann zu bringen. Vielfach verpflichten dazu auch die Satzungen. Doch in den meisten Fällen gehört so ein Arbeitseinsatz einfach zum Vereinsleben dazu, wird so ein Treffen auch als Saisonauftakt gesehen.

In keiner Statistik wird wohl auch nur annähernd erfasst, was an so einem Sonnabend an Werte geschaffen wird, wie viel Vereine, aber auch alle anderen, die zu so einem Arbeitseinsatz aufrufen, dadurch sparen. Wenn ich nur mal sehe, was so bei uns im Golfclub da geleistet wird, so müssen da insgesamt Milliardenbeträge zusammen kommen – und das ganz freiwillig und auch noch erbracht an einem freien Sonnabend.

Die Besten Frau der Welt und ich werden jetzt noch schnell etwas frühstücken, bevor es zum Subbotnik geht.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Herbert, Rüdiger

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