Morgengruß von Helmut Harff: Wie sieht Gott aus

Ist er riesig oder ganz klein?



Du sollst Dir kein Bild von Gott machen – so ein Gebot unter anderem des Islam. Doch kann man mit so einem Gebot verhindern, dass man sich fragt, wie Gott aussieht? Gestern fragte sich genau das eine Frau im Wort zum Tage im Radio.

Ja, wie sieht Gott aus? Sieht man sich die Bilder christlicher Maler an, so ist das ein alter, weiser, weißer Mann mit Bart. Sieht man das positiv, so ist es eben einer, der es kann, der genug Wissen, genug Fähigkeiten hat, in nur einer Woche das zu schaffen, was wir als Welt kennen – mit allem, was da kreucht und fleucht einschließlich uns Menschen. Man liest sogar schon mal, dass da einer ein Abbild Gottes in Lebensgröße geschaffen hat.

Gott ist also so etwas wie ein Mensch, ein Übermensch? Ja was denn sonst, schließlich hat er laut Bibel Adam, den ersten Menschen, nach seinem (Ab)-Bilde geschaffen. Hat Gott Adam nach seinem Abbild geschaffen oder hatte er ein Bild im Kopf, wie Adam aussehen soll? Im zweiten und wahrscheinlicheren Fall hat Adams Aussehen, also unser Aussehen nichts mit dem Gottes zu tun.

Doch wie sieht Gott dann aus? Nichts genaues weiß man nicht. Ist er riesig, ist er so etwas wie ein Riese, wie wir ihn aus den Märchen kennen? Das glaube ich nicht, denn die Märchenriesen sind zumeist ziemlich dumm. Doch wie sieht er dann aus? Die Frau da im Radio stellte auch die Frage und meinte, dass Gott ja auch ganz winzig sein kann. Ihr war damit egal, welcher Hautfarbe oder welchen Geschlechts Gott sei.

Ich fand ihre Idee im ersten Augenblick eher befremdlich. Sollte so ein Supermann ganz winzig sein? Doch ist Gott ein Supermann, ist er eine Superfrau, ist er ein weißer, ein schwarzer, ein gelber oder roter Mann oder eine Frau mit einer der Hautfarben? Dann wäre Gott ja doch so etwas wie ein Mensch. Wenn dem so wäre, dann wäre die Wellt nie in einer Woche zu schaffen gewesen, auch wenn es die Bürokratie noch gar nicht gegeben hat. Mensch probiert einfach viel zu viel rum.

Gott doch ein Winzling? Warum nicht, wenn man das Göttliche als nichts Gegenständliches sieht, sondern als eine Idee. Eine Idee ist nicht groß, nimmt keinen materiellen Platz ein, ist eigentlich ein Nichts, etwas, was man nicht in die Hand nehmen kann. Eine Idee nimmt erst dann Gestalt an, wenn sie sich materialisiert. Das kennen  wir all nur zu gut. Bleibt nur die Frage, woher die Idee „Gott“ kam, wer die hatte?

Ich habe jetzt die Idee, mit der Besten Frau der Welt zu frühstücken. Diese Idee wird gleich Gestalt annehmen.

Ich wünsche Ihnen ein göttliches Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Claudia, Wolfram

Foto: Pixabay

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