SUV-Fahrer haben um 34 Prozent häufiger Vorschäden

... aber weniger Punkte in Flensburg



SUVs sind gleichermaßen beliebt wie umstritten. Eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals Verivox wirft ein neues Licht auf die Debatte. Demnach verzeichnen SUV-Fahrer um 34 Prozent häufiger Vorschäden als der Durchschnitt aller Autofahrer.

Für die Analyse hat Verivox alle Kfz-Versicherungsabschlüsse über einen Zeitraum von 24 Monaten anonymisiert ausgewertet und SUV-Typologien untersucht.

Höhere Schadenquote aber keine Punktesammler


SUV-Fahrer haben häufiger Schäden als Fahrer anderer Fahrzeuge. Die Vorschadenquote liegt bei ihnen um 34 Prozent über dem Gesamtschnitt aller Autofahrer, die über Verivox eine Kfz-Versicherung abgeschlossen haben. Trotz vermehrter Vorschäden scheinen SUV-Fahrer jedoch keine Verkehrsrowdys zu sein. Ihr Anteil mit Punkten in Flensburg liegt um 10 Prozent unter dem aller Fahrer. Wer eine Kfz-Versicherung abschließt, macht dabei Angaben über der Vorversicherung gemeldete Schäden und vorhandene Punkte in Flensburg. Diese Informationen hat Verivox anonymisiert ausgewertet.

„Teilkasko- und auch einige Vollkaskoschäden werden zwar nicht vom Versicherten selbst verursacht. Beim Versicherungswechsel müssen sie aber dennoch angegeben werden, wenn sie vom Vorversicherer reguliert wurden“, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. „Jeder gemeldete Haftpflicht- und Vollkaskoschaden in der Kfz-Versicherung beeinflusst die Schadenfreiheitsklasse und damit die Versicherungsprämie. Außerdem besteht das Risiko, dass ein Folgeversicherer keine Kaskoversicherung mehr anbietet, wenn zu viele Schäden gemeldet wurden. Es kann daher sinnvoll sein, kleinere Schäden selbst zu übernehmen, um später höhere Kfz-Beiträge zu vermeiden.“

Mehr Kilometer, mehr Risiko

Autofahrende, die längere Strecken zurücklegen, haben ein höheres Unfallrisiko. Das kann auch bei den SUV-Fahrerinnen und -Fahrern zu mehr Vorschäden führen: Im Schnitt legen sie 11.805 Kilometer pro Jahr zurück und damit deutlich mehr als Fahrer anderer Autos (durchschnittlich 10.521 Kilometer).

Ein Grund für die höhere Fahrleistung könnte darin bestehen, dass die Fahrzeuge in Flächenländern am verbreitetsten sind. Spitzenreiter ist Mecklenburg-Vorpommern mit einem SUV-Anteil von 18 Prozent über dem Bundesschnitt, gefolgt von Brandenburg (15 Prozent über dem Bundesschnitt) und Thüringen (13 Prozent über dem Bundesschnitt).

Damit widerlegen die Verivox-Daten auch das häufige Vorurteil des „Großstadt-Panzers". In den Stadtstaaten Hamburg (9 Prozent unter dem Schnitt), Berlin (11 Prozent niedriger) und Bremen (20 Prozent niedriger) sind die SUV-Anteile im Vergleich zum Bundesdurchschnitt deutlich unterrepräsentiert.

SUV-Fahrer: männlich, 50 Plus, Rentner

Vor allem ältere Personen bevorzugen den Komfort dieser Fahrzeuge. Junge Fahrer zwischen 18 und 29 Jahren versichern um 66 Prozent seltener einen SUV als der Gesamtdurchschnitt. Die SUV-Quote steigt mit zunehmendem Alter. Ihren Höhepunkt erreicht sie bei den Über-70-Jährigen. Hier liegt der Anteil um 40 Prozent über dem Gesamtschnitt.

„Das Unfallrisiko steigt im Alter“, sagt Wolfgang Schütz. „Dass SUVs vor allem bei älteren Fahrern beliebt sind, ist eine weitere Erklärung für die höhere Schadenquote unter SUV-Fahrern.“

Auch ein Blick auf die Berufsgruppen bestätigt dieses Bild. Rentner und Pensionäre sind unter den SUV-Fahrern um 38 Prozent überrepräsentiert. Bei Selbstständigen und Freiberuflern sowie bei Landwirten sind diese Fahrzeugtypen ebenfalls beliebt. Sie fahren um 28 Prozent bzw. 17 Prozent häufiger einen SUV als der Durchschnitt.

Wie die Verivox-Daten zeigen, werden SUVs nicht überdurchschnittlich häufig als Familienfahrzeug genutzt. Nur bei 21 Prozent aller SUV-Fahrer leben Kinder unter 17 Jahren im Haushalt. Im Durchschnitt aller Fahrzeuge liegt der Elternanteil mit 25 Prozent höher.

Übrigens: SUV-Fahrer sind laut den Verivox-Daten oft in modernen Fahrzeugen unterwegs. Ihre Autos sind im Durchschnitt jünger (7,4 Jahre) als die anderen Fahrzeuge (12,3 Jahre), die über das Vergleichsportal versichert werden.

Methodik

Für die Analyse wurden sämtliche Kfz-Versicherungsabschlüsse über Verivox im Zeitraum von Januar 2022 bis Dezember 2023 anonymisiert ausgewertet.

Foto: Pixabay

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