Morgengruß von Helmut Harff: Traumjob Winzerin

… mehr als ein Full-Time-Job



Wein, den muss jemand machen, das geht nun mal nicht allein. Doch das ist ja eher ein Nebenjob, denken viele, mit denen ich darüber gesprochen habe. Der Wein wird gelesen, kommt in den Keller, gärt dort und kommt in die Flasche.

Im Prinzip stimmt das auch. Doch dann kommt ein großes ABER. Das ist wie mit den Kindern. Da reicht es ja auch nicht das Kind zu machen, es zu gebären – und dann erarbeitet es die eigene Rente. Nein Weinmacher, Winzer, Winzerin ist man genau wie Vater und Mutter 365 Tage im Jahr, das ganze Leben lang. Na ja, vielleicht bleibt Zeit für einen Urlaub.

Das es gar nicht so leicht ist, sich als eine im uralten Familienbetrieb aufgewachsene junge Frau für den lebenslangen Beruf als Winzerin zu entscheiden, das erzählte Bernadette Pratzner vom Weingut Falkenstein oberhalb des südtiroler Ortes Naturns am Sonnenberg. Nach dem Abi wollte Bernadette nur eines – weg. Sie ging nach Wien und studierte Politik. Kann man ja machen, ihre Schwester Magdalena reiste gleich bis nach Berlin.



Doch irgendwann zeigte sich, dass Frau nicht aus ihrer Haut kann und der Wein, die Tradition und die Familie das Rennen um das weitere Leben gewannen. Heute gehört Bernadette zu den jungen Winzerinnen, die nahezu jeden Tag im Weinberg oder im Weinkeller verbringen.

Ja, Wein ist ein Sensibelchen, das tagtäglich gepflegt werden will, wie ein Lieblingsspruch ihres Großvaters zeigt: „Der Wein wird im Weinberg produziert, nicht im Keller. Im Keller wird der Wein nun mehr begleitet. Der Wein wird einzigartig durch seine Lage und seine Einflüsse.“ Die Weine der Winzerin Bernadette, die Weine des Weingut Falkenstein zeigen vor allem am Gaumen, wie gut die Lagen des Gutes zwischen 600 und 900 Meter Höhe sind. Sie zeigen aber auch, was daraus die Winzerin im Keller macht.



Auf den 14 Hektar Rebanlagen an terrassierten Süd- und Westhängen gedeihen Riesling, Weißburgunder, Sauvignon, Gewürztraminer und Blauburgunder. Die bekommen ihre Reife in Akazienholzfässern und Barrique im Felsenkeller. Die Weine kann man direkt am Hof verkosten und kaufen oder – fast noch besser – im benachbartem Gasthof genießen. Das gilt im Übrigen auch für die in der  Hofbrennerei mit viel Sorgfalt gebrannten sortenreinen Grappas und Edelbränden.

Wein zum Frühstück mit der Besten Frau der Welt? Nein, den gibt es erst am Abend auf der Terrasse im Garten. Jetzt gibt es selbst gebackenes Brot mit Südtiroler Speck. Über den berichte ich auch noch.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Isidor, Gordian, Liliana

Fotos: eigen

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