Die Magie einer einzigartigen Kathedrale

Ein Rundgang durch den beeindruckenden Kaiserdom in Merseburg



(djd). Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne direkt vor der eigenen Haustür zu finden ist. Unter diesem Motto entdecken die Menschen in Deutschland die eigene Heimat und stoßen dabei immer wieder auf verborgene Schätze. Wie im sachsen-anhaltinischen Merseburg.

Der Kaiserdom St. Johannes und St. Laurentius ist einer der bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands, der Grundstein wurde 1015 gelegt. Alle Infos: www.merseburger-dom.de. Begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch 1.000 Jahre Domgeschichte:

Wir betreten den größtenteils aus Sandstein erbauten Dom über den Domplatz, ein prachtvolles Ensemble mit zwei mächtigen, mehr als 150 Jahre alten Platanen. Der erste Raum ist die Vorhalle. Hört sich ganz bescheiden an, birgt aber historische und kulturelle Schätze. Ins Auge fallen die prächtige Gewölbekonstruktion, die sieben farbenprächtigen Medaillonscheiben über den drei Fenstern des Hauptportals und an einer anderen Stelle der massive Taufstein.

Aus der Vorhalle begeben wir uns ins spätgotische Hauptschiff, das sogenannte Langhaus. Auch hier geht der Blick zunächst nach oben zum beeindruckenden Netzgewölbe. Nahe dem Altarraum entdecken wir eine reich verzierte Kanzel aus Eichenholz. Wenden wir nun den Blick vom Altar in die entgegengesetzte Richtung, so sind wir vom Anblick der berühmten Ladegast-Orgel überwältigt, sie zählt 51 Register und weit über 5.000 Pfeifen. Die Orgel wurde im Laufe der Jahre mehrmals restauriert und erweitert, um ihren historischen Klang zu erhalten. Sie wird auch heute noch regelmäßig für Konzerte und Gottesdienste genutzt.

Vom Hauptschiff gelangen wir in die Bischofskapelle. Neben den zahlreichen Kunstwerken an den Wänden und den verzierten Fenstern befindet sich in der Mitte des Raums der Grabstein Bischof Thietmars von Merseburg. Thietmar gilt als wichtigster Chronist der ottonischen Zeit, er legte den Grundstein für den Dom. Beim Durchqueren des romanisch überbauten Kreuzganges können wir die Impressionen aus dem Dom in Ruhe auf uns wirken lassen. Der Kreuzgang umgibt den Kreuzhof, rund um den leise plätschernden Thietmarbrunnen stehen Holzbänke, auf denen wir uns eine Pause gönnen. Zum Abschluss haben wir ein weiteres Highlight vor uns: das im südlichen Kreuzgang befindliche Handschriftengewölbe. Hier werden die berühmten Merseburger Zaubersprüche präsentiert, die einzigen in Deutschland erhaltenen heidnischen Beschwörungsformeln, die schon Jakob Grimm inspirierten und durch die besondere Klangfülle der althochdeutschen Sprache noch heute verzaubern.

Foto: djd/Vereinigte Domstifter/Falko Matte

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