Morgengruß von Helmut Harff: Ab ins Wahllokal

Das ist keine Bitte



Heute wende ich mich mal ausdrücklich an die, die keine Briefwahl gemacht haben, so wie ich. Allen anderen schreibe ich hier ganz groß ins Stammbuch AB INS WAHLLOKAL. Ja, wählen gehen ist nicht nur ein Bürgerrecht, sondern vor allem eine Bürgerpflicht. Na ja, für Reichsbürger wohl nicht, die würden ja den Kaiser wählen und die Kaiserpartei steht auf keinem Wahlzettel.

Doch für alle anderen gilt WÄHLEN GEHEN! Ja, ich höre wieder die Einwände, dass man ja sowieso nichts ändern kann mit den Kreuzen, die man da macht. Die in Brüssel, aber auch die da im Rathaus machen ja sowieso was sie wollen. Ich kenne auch die Ansicht, dass die vor der Wahl alles versprechen und dann nichts halten. Da mag das eine oder andere stimmen, doch wenn man eben nicht wählen geht, dann passiert das auf jeden Fall und zumeist durch Leute, die man noch viel weniger mag, denen man noch viel weniger traut, als denen, die man vielleicht gewählt hätte.

Doch wie ist das mit den Wahlen? Bewegen die wirklich nichts? Ich denke nur mal an die DDR, keine lupenreine Demokratie. Dort war die Wahl ein Druckmittel vieler Bürger. Die DDR-Oberen waren ganz erpicht darauf, dass alle wählen gehen, obwohl keine Wahlpflicht bestand. Wer nun ein Problem zum Beispiel mit der Wohnung hatte, drohte vor der anstehenden Wahl mit seiner Wahlverweigerung, wenn sein Problem nicht geklärt wird. In nicht wenigen Fällen hatte man damit Erfolg.

Und dann gab es da die Wahl 1989 in der DDR. Klar gewann die SED diese. Nur glaubte dieses Wahlergebnis wohl selber niemand der Parteikader, ganz zu schweigen von dem großen Rest der Bürger. Dieser offensichtliche Wahlbetrug war einer der dicksten Sargnägel am Ende der DDR.
Und wie war das mit der ersten gesamtdeutschen Wahl 1990? Hätte die nicht die CDU Helmut Kohls sondern die SPD unter der damaligen Führung von Oskar Lafontaine gewonnen, wer weiß, wie die Deutsche Einheit gelaufen wäre, ob es die überhaupt so gegeben hätte.

Man soll also sehr vorsichtig mit der Aussagen sein, Wahlen würden nichts bewegen. Die bewegen nur nichts, wenn sich eben niemand ins Wahllokal aufmacht. Das tut nicht weh, man kommt mal raus und kann sich mal einen Kopf darüber machen, wer da so alles kandidiert. Vielleicht steht ja da sogar jemand auf dem Wahlzettel den man kennt.

Die Beste Frau der Welt und ich haben ja längst per Post gewählt. Da haben wir jetzt alle Zeit der Welt unser Frühstück zu genießen.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Grazia, Annamaria, Ephr., Diana

Foto: Pixabay

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