Morgengruß von Helmut Harff: Die Chinesen kommen

2.000 Kilometer erfolglose Suche



Alle warnen  vor der „gelben Gefahr“, alle fürchten sich vor dem längst erwachten Drachen, dem Reich der Mitte. Die können einfach alles viel besser als der Rest der Welt. Ich rede selbstverständlich von den Chinesen.

Ja, die Chinesen hatten schon Bürokratie und das dafür notwendige Papier, da lebten wir noch in Erdhöhlen. Man kannte Sprengstoff und Geld schon weit vor uns und man landet heute mal so auf der Rückseite des Mondes, sammelt einige Steine ein und bringt die auf die Erde zurück. Und, die Chinesen können Autos und die dazu gehörigen Batterien bauen. Sie bauen solche Autos, auf die der Rest der Welt voller Neid blickt. Es scheint zu stimmen, was ich vor 24 Jahren sagte: Dieses Jahrhundert ist das der Chinesen.

Doch was bedeutet das für uns? Die EU scheint voller Panik zu sein und warnt davor, dass chinesische Autos unseren Automarkt überschwemmen. Das mag irgendwann passieren, doch aktuell sehe ich das nicht. Warum? Weil ich als Beifahrer bei der Fahrt nach Zell am See – das sind hin und zurück rund 2.000 Autobahnkilometer – mich daran machte, nach chinesischen Autos Ausschau zu halten. Ich habe auch eines entdeckt. Ja ein aus China stammendes Auto auf 2.000 Kilometer – das sieht nicht nach einer marktbeherrschenden Stellung aus.
 
Zumindest sieht es so aus, als es den chinesischen Autobauern noch nicht gelungen sei, die Herzen der deutschen und österreichischen Autofahrer zu erobern. Das liegt gar nicht an den Autos, die die Chinesen bauen, auch nicht an markentreuen Autofahrern hierzulande. Das liegt wohl eher daran, dass man Händler solcher Autos wie die sprichwörtliche Stecknadel im Heuhaufen suchen muss. Von einem flächenden Werkstattnetzt will ich gar nicht reden.

Doch wieso wird dann die gelbe Gefahr an die Wand gemalt? Weil man einen braucht, vor dem man Angst haben, an dem man sich abarbeiten kann? Malt man diese Gefahr an die Wand, weil das viel einfacher ist, als den Standort EU-Europa wirklich zu stärken, die Lust an Leistung wieder zu entfachen, den Spaß am Wettbewerb wieder zu aktivieren?

Meine Lust am  Frühstück mit der Besten Frau der Welt muss niemand entfachen. Die ist ungebremst.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Adolf, Volker, Alena

Foto: Pixabay

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