Morgengruß von Helmut Harff: Konzertgedanken

… in der Berliner Philharmonie



Wir waren gestern wieder einmal zu einem Konzert in der Berliner Philharmonie. Im weltbekannten Scharoun-Bau spielte das noch nicht ganz so bekannte Boston Philharmonic Youth Orchestra Werke von Schuhmann und Mahler. Wenn Sie irgendwann mal die Gelegenheit haben, die jungen Musiker und Musikerinnen zwischen 12 und 21 Jahren zu hören, zögern Sie nicht, Karten zu kaufen.

Überhaupt sollten wir alle viel häufiger auch klassische Konzerte besuchen. Die Zuhörer – der Saal war fast ausverkauft und das Foto schoss ich zehn Minuten vor Beginn – haben das sicherlich nicht bereut, schließlich gab es Standig Ovationen.

Doch so ein Konzert lässt auch viel Raum für so manchen Gedanken. Bei der Betrachtung des Publikums fiel mir auf, dass sehr viele Frauen ihre Schuhschränke abgeschafft und ihre Ankleidezimmer gekündigt haben – aber dazu morgen mehr. Ja, wirklich gut, gar außergewöhnlich gekleidete Menschen sah man sehr selten. Dabei hat das viel mit dem Lieblingsthema vieler Menschen zu tun – der Anerkennung ihrer Arbeit. Ja, Künstler schätzen frenetischen Applaus, aber seine Wertschätzung kann man eben auch mit seinem Outfit ausdrücken. Das scheinen noch mehr die Frauen als die Männer irgendwie vergessen zu haben.

Ich finde es auch befremdlich, wenn viele Menschen die irre Ausgabe an den Garderoben scheuen und von Mänteln bis Rucksäcken alles mit in den Zuschauerraum nehmen. Sind 2 Euro Gebühr wirklich nicht bezahlbar? Ich verstehe auch nicht, warum man alle paar Minuten seine Wasserflasche zückt, sich aber über meinen Fächer muckiert.

Ich finde, so ein Konzertbesuch ist eben was anderes als eine Joggingrunde, ein Einkaufsbummel oder schlicht der Platz im Büro. Leider scheinen das viele nicht so zu sehen und kleiden und benehmen sich so. Das hat weder einer der Künstler, noch haben die Besucher das verdient, die das so wie ich sehen. Das auch, wenn die Philharmonie selber schreibt: „Unsere Gäste tragen, was sie möchten, von elegantem Anzug oder stylischem Overall bis zu Jeans und T-Shirt“. Mal sehen, wann die ersten Gäste in Badezeug direkt vom Sonnen im gegenüberliegenden Tiergarten kommen. Hauptsache, das Handy ist aus.

Na egal, das Konzert war Superklasse und zeugt wieder einmal davon, dass es eben doch viele junge Leute gibt, die zeigen können, was sie in unzähligen Übungsstunden gelernt haben. Genau das kann man ja in den nächsten Wochen bei  Young Euro Classics – dann im Konzerthaus Berlin – erleben.

Ich erlebe frei von jedem Dresscode mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: David, Konstantin, Vigil., Paul

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