Morgengruß von Helmut Harff: Ländlicher Raum

... kontra urbaner Raum



Es gibt Themen, die scheinen Politiker Tag und Nacht umzutreiben. Nein, ich meine nicht den Haushalt. Wobei, mit Geld hat das Thema, welches ich meine, auch viel zu tun. Ich meine die immer wieder beschworene Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land.

Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land – das wird gern immer dann gefordert, wenn den Damen und Herren mit der Berufsbezeichnung Politiker nicht noch unsinnigeres einfällt, worüber sie schwadronieren können. Warum fordert eigentlich niemand die Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen See und Alpen, zwischen Brandenburg und Saarland?

Mal ehrlich, wie soll das gehen, diese Angleichung? Sollen Kühe auf dem Rasen vor dem Reichstag in Berlin weiden, der Weizen auf der Münchener Theresienwiese wogen, in der Hamburger Hafencity die Martinsgänse gezüchtet werden? Soll es in jedem Dorf eine Fußgängerzone geben, die Kleinstädte mit U-Bahnen verbunden werden oder in jeder die IC-Züge halten? Gibt es in jedem Nest ein Theater, Museen? Werden nicht nur Ärzte, sondern auch Sexarbeiterinnen zu Arbeit auf dem Land animiert? Findet wie aktuell die Fashion Week nicht mehr in Berlin sondern in den Dörfern im Bayrischen Wald statt?

Nein, dass ist selbstverständlich alles Quatsch!!! Die Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land werden immer unterschiedlich sein. Das ist für mich so etwas wie ein Naturgesetz. Daran würde sich nicht einmal etwas ändern, wenn der Bundestag jede seiner Sitzungswochen mal in einer Stadt, mal in einem Dorf abhalten würde. Das passierte nicht einmal, als das Land wie im Mittelalter „aus dem Sattel“ regiert wurde.

Doch gar nichts tun? Dem ländlichen Ladensterben könnte man mit steuerlichen Maßnahmen entgegen wirken.  Man könnte die Zuwendungen je Einwohner für den ländlichen Raum deutlich anheben. So bekommen heute Stadtkreisen jährlich 18,53 Euro je Einwohner,  Landkreise lediglich 8,30 Euro. Auch der Ausbau von Radwegen muss rasant beschleunigt werden. Es gibt im ländlichen Raum viel mehr Straßen als in Städten, auf den das Rad fahren lebensgefährlich ist, man höchstens am Sonntag dort mit dem Rad unterwegs sein sollte.

Man kann also doch etwas für die Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land tut. Doch ob man das wirklich vor hat, wird der kommende Haushalt des Bundes und der Länder zeigen.

Ich genieße jetzt mein städtisches Frühstück zusammen mit der Besten Frau der Welt hier auf dem Lande.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Albrecht, Kira, Letizia

Foto: Pixabay

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