Morgengruß von Helmut Harff: Die Bahn und ich

… das passt überhaupt nicht



Ich bin mal wieder gezwungen mit der Bahn zu fahren, denn die Beste Fahrerin der Welt ist gerade ausgefallen. Also befinde ich mich in den Horrorkrallen der Bahn. Die ist ja wohl einmal erdacht worden, Sachen und Menschen von A nach B zu transportieren und das auch noch nach Fahrplan. Gerüchte besagen, dass sie das auch mal konnte. Da hatten wir allerdings noch einen Kaiser.

Heute ist schon jeder froh, wenn überhaupt ein Zug irgendwo hin fährt. Man beschwert sich ja schon, wenn in so einem Zug alles funktioniert und der pünktlich ist. Gestern zeigten mir gleich mehrere Bahnanbieter, wozu sie eigentlich in der Lage sind, denn  im gerade fast neu erbauten Hauptbahnhof der Großstadt Cottbus standen alle Züge still. Es war nicht der starke Arm einer Eisenbahnergewerkschaft, die alle Räder und uns Reisende still stehen ließ, es war zumindest offiziell eine Signalstörung.

Gut, das kann passieren – aber gleich über viele Stunden und niemand weiß Bescheid, ob und wie es weiter gehen soll. Mann schaffte es dann tatsächlich einen Schienenersatzverkehr einzurichten – mit einem Bus. Ja, man trieb in ganz Cottbus einen Bus auf, der all die gestrandeten Menschen zu ihren Zielbahnhöfen transportieren sollte. Dagegen ist die biblische Speisung der 5.000 ein ganz einfaches Ding.

Nun ist mir klar, dass alle Bahnfahrenden solche Storys zum Besten geben können und Besserung ist nirgend wo in Sicht. Wirklich nicht? Wie wäre es, wenn man allen Verantwortlichen, die mit dem Transport auf der Schiene direkt oder als Politiker befasst sind, dienstliche Fahrten innerhalb Deutschlands nur noch mit der Bahn und dem öffentlichen Verkehrsmitteln erlauben würde. Sie dürfen kein Auto, auch kein Taxi dienstlich mehr benutzen. Der Verteidigungsminister müsste dann beispielsweise zur Münchener Sicherheitskonferenz per Bahn anreisen. Entweder er fährt Tage vorher los oder er kommt an, wenn der ganze Zauber schon wieder vorbei ist.

Beim Verteidigungsminister fällt mir ein, dass eine funktionierende Bahn ja auch was mit der Verteidigungsfähigkeit zu tun hat. Die Wiedereinführung der Wehrpflicht würde schon daran scheitern, dass tausende Menschen ihre Kasernen per Bahn nicht erreichen würden.

Nein, die Bahn und ich, dass passt einfach nicht zusammen. Da können die mir für mein Ticket auch 49 Euro im Monat bezahlen, ich würde es nur im absoluten Notfall nutzen.

Bis der eintritt genieße ich lieber mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Veronika, Hermine, Hannes

Foto: Pixabay

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